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Erzbischof Robert Zollitsch zur neuen Runde im Dialogprozess

(gloria.tv) In Hannover soll es am Freitag und Samstag um die Verantwortung der Kirche in der freien Gesellschaft gehen. 300 Männer und Frauen kommen dann zur zweiten Runde des bundesweiten Gesprächsprozesses zusammen.

Erzbischof Robert Zollitsch, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, sagte in einem Interview mit Gottfried Bohl und Thomas Winkel (KNA): «Wir sind für die Menschen da und nicht für uns selber.» Die Bischöfe seien auch an innerkirchlichen Themen «dran», etwa dem Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen.

KNA: Herr Erzbischof, was erwarten Sie von dem Treffen in Hannover?

Zollitsch: Beim ersten Treffen in Mannheim habe ich gespürt, wie gut wir ins Gespräch gekommen sind und gemeinsame Anliegen formuliert haben. Ich erwarte von Hannover, dass wir da ansetzen. Es geht ja um konkrete Themen. Wir werden vor allem den Dienst der Kirche an der Gesellschaft in den Blick nehmen. Denn wir sind für die Menschen da und nicht für uns selber.

KNA: Wo genau will sich die Kirche stärker einbringen?

Zollitsch: Im ganzen sozialen Bereich. Die Menschen werden zunehmend älter, und wir müssen für die Alten und Kranken sorgen. Es geht in vielerlei Hinsicht um die Zukunft einer alternden Gesellschaft: Was müssen wir tun, damit die Lasten nicht nur der nächsten Generation aufgetragen werden? Wir wollen das Leben der Menschen verbessern und etwas für den Schutz des Lebens tun. Denn jeder Mensch hat von Gott her seine Würde. Das wollen wir bewusst machen.

KNA: Viele Katholiken werden aber ungeduldig und kritisieren Sonntagsreden. Wie groß ist die Gefahr der Resignation?

Zollitsch: Ich spüre die Ungeduld und bin selbst manchmal auch ungeduldig. Wir müssen schauen, dass der Weg in die Zukunft auch weiterhin konkret ist. Der Dialogprozess ist auf mehrere Jahre angelegt, und darum können wir das Ergebnis jetzt nicht vorwegnehmen. Wenn wir jedoch von Hannover weggehen und haben eine neue Gesprächskultur entwickelt, dann haben wir viel erreicht. Aber wir werden auch die Themen, die anstehen, zusammenfassen und als Aufgabe mitnehmen.

KNA: Ein neues Buch heißt «Schafft sich die katholische Kirche ab?» Darin kritisiert der Autor eine Flucht ins Fromme als «bequemen Ausweg»...

Zollitsch: Thomas von Mitschke-Collande kommt ja aus der Unternehmensberatung. Ich habe mich mehrmals mit ihm getroffen, und er macht auf wichtige Dinge aufmerksam. Im übrigen werden jetzt in Hannover Fachleute aus der Wirtschaft moderieren. Ja, wir wollen tatsächlich lernen.

KNA: Was heißt das konkret?

Zollitsch: In Hannover tagen zum Beispiel alle 300 Teilnehmer in einem Saal, arbeiten aber auch in Kleingruppen. Damit die Gedanken aus den Gruppen für alle nutzbar werden, gibt es in jeder Kleingruppe ein oder zwei iPads. So kann manches einfach und schnell in den Saal für alle weitergeben werden. Wir wollen möglichst viel an Informationen weiterreichen und anderen zur Verfügung stellen.
Aber es gibt natürlich auch große Unterschiede zur Wirtschaft oder zur Politik.

KNA: Nämlich?

Zollitsch: Als Christen können wir nicht einfach alles selbst machen. Wir dürfen uns vieles auch schenken lassen von Gott. Und müssen dann natürlich das unsere dazutun und wirklich anpacken.

KNA: Kritiker des Dialogprozesses halten ihn für überflüssig oder gar für gefährlich. Manche empfehlen stattdessen: weniger debattieren, mehr beten.

Zollitsch: Es geht um beides. Wir brauchen das Gebet, aber wir müssen auch miteinander und aufeinander hören. Gott hat uns den Verstand gegeben und den Auftrag, aktiv zu werden - also nicht im Gebet allein zu warten, dass er nun Wunder wirkt. Wir werden in Hannover diskutieren und auch gemeinsam beten und Gottesdienst feiern.

KNA: Hannover dreht sich vor allem um die Verantwortung in der Gesellschaft. Werden innerkirchliche Themen wie Wiederverheiratete ausgeklammert?

Zollitsch: Diese Themen sind nicht weg. Die Bischofskonferenz ist dran an der Frage der Seelsorge mit wiederverheirateten Geschiedenen. Wir werden bei der nächsten Frühjahrsvollversammlung das Thema Frau in der Kirche ansprechen. Wir brauchen aber das, was in Mannheim besprochen wurde, nicht einfach zu wiederholen. Sondern wir wollen jetzt stärker den Blick in die Zukunft, in die Gesellschaft richten.

KNA: Sie haben ja mit großem Elan den Gesprächsprozess ins Rollen gebracht. Haben Sie das schon mal bereut?

Zollitsch: Ich wusste, dass viel Arbeit und Engagement damit verbunden sind. Aber wenn ich zurückblicke, bin ich froh, die Anregung gegeben zu haben. Weil wir dabei sind, eine neue Gesprächskultur in unserer Kirche in Deutschland zu finden und einzuüben. So können wir neu und viel stärker aufeinander hören. Das macht mich zuversichtlich.
Kajo
Dialogprozess: für mich nichts anderes als das sich dort alle die einfinden, die nicht länger auf den Heiligen Vater hören wollen und sich eine soziale-politische-protestantisch-katholische Kirche wünschen. Gott, ok. kann man ruhig ab und an mal erwähnen. Machen die Protestanten ja auch noch.
elisabethvonthüringen
Wie einen Dialog führen?
Ich tue mich sehr schwer mit dem Dialog in der deutschen Kirche. Nicht, weil diejenigen, die am lautesten schreien, am meisten Papier produzieren und medial am präsentesten sind, andere Ansichten über bestimmte Theman haben als ich, sondern weil die gemeinsame Grundlage für einen Dialog nicht existiert.
Für einen jeden Dialog müssen sich die Teilnehmer zumindest über …Mehr
Wie einen Dialog führen?

Ich tue mich sehr schwer mit dem Dialog in der deutschen Kirche. Nicht, weil diejenigen, die am lautesten schreien, am meisten Papier produzieren und medial am präsentesten sind, andere Ansichten über bestimmte Theman haben als ich, sondern weil die gemeinsame Grundlage für einen Dialog nicht existiert.
Für einen jeden Dialog müssen sich die Teilnehmer zumindest über gewisse Dinge einig sein. Z.B. die Sprache, in der der Dialog geführt werden soll, oder die simple Voraussetzung, dass das worüber man dialogisiert, existiert.

Ich habe, etwa in einer eher mediokren Podiumsdiskussion, am eigenen Leib erfahren dürfen, dass ich z.B. nicht imstande bin, mit dem BDKJ einen Dialog zu führen. Es geht nicht! Man kann zwar mit einander reden, aber man redet doch immer an einander vorbei. Man kann sprechen, aber nur über Nebensächliches.
Das Problem: Es gibt keine gemeinsdame Grundlage, auf der wir stehen. Mir beliebt es zu glauben, dass ich auf dem Boden der (katholischen) Tatsachen stehe, weil ich den Katechismus und andere offizielle und damit "objektive" Faktoren als Richtmaß nehme. Mein Gegenüber jedoch, verwirft gerade die Realität (oder zumindest Relevanz) solch eines objektiven Maßstabes. Wohl gemerkt: Es geht erstmal gar nicht um den Inhalt dieser Dokumente, sondern um ihre bloße Existenz und die daraus resultierende Relevanz.

Ein Dialog kann aufgrund dieser Diskrepanz nicht zustande kommen. Es ist, als würde ein Buddhist mit einem Materialisten diskutieren: Für den einen ist die Welt nur Einbildung, für den anderen das einzig wirkliche. Es gibt keine Möglichkeit, den Buddhisten davon zu überzeugen, dass die Welt real ist, weil er alle Beweise als Teil des Traums deuten kann.

Was kann man tun? Wie lässt sich diese Diskrepanz beheben?
Shuca
Liebe Berlinerin.
Glauben sie mir. Die Schlacht zwischen der Kirchensteuer und den vielen Beratern die sie anzieht kann nur einer gewinnen. Hier ist er.
"Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist".
Per Mariam ad Christum.
elisabethvonthüringen
Dafür wird das ZDF katholisch/papsttreu...
Leute, Joel 3 hat begonnen...
blog.zdf.de/papstgefluester 😎Mehr
Dafür wird das ZDF katholisch/papsttreu...
Leute, Joel 3 hat begonnen...

blog.zdf.de/papstgefluester 😎
lucet
Wir haben es wohl nicht anders verdient: Was die Periti für das II. Vat. Konzil bedeuteten, stellen heute McKinsey Berater für die DBK dar. Wie peinlich ist das alles.
Unglaublich!
Irrlehre von Erzbischof Zollitsch:
Erzbischof Zollitsch's Irrlehre
🤫Mehr
Irrlehre von Erzbischof Zollitsch:

Erzbischof Zollitsch's Irrlehre

🤫
j3s
Zollitsch ist der größte Verräter an der Kirche seit Luther!!!
Doch Das Dicke Ende steht uns noch bevor..............!!!
🤮
Shuca
Schade. Ohne das große Wort "Aufbruch" bekomme ich keine Emotionen.
"Denn wir sind für die Menschen da und nicht für uns selber."
Am besten dient man den Menschen wenn man vor Christus steht und ihm dient.
"Es geht in vielerlei Hinsicht um die Zukunft einer alternden Gesellschaft:"
Ja der Pillenknick der Königssteiner Erklärung hat das Gewissen der Schafe überfordert:
"Im übrigen werden jetzt in …Mehr
Schade. Ohne das große Wort "Aufbruch" bekomme ich keine Emotionen.
"Denn wir sind für die Menschen da und nicht für uns selber."
Am besten dient man den Menschen wenn man vor Christus steht und ihm dient.
"Es geht in vielerlei Hinsicht um die Zukunft einer alternden Gesellschaft:"
Ja der Pillenknick der Königssteiner Erklärung hat das Gewissen der Schafe überfordert:
"Im übrigen werden jetzt in Hannover Fachleute aus der Wirtschaft moderieren. Ja, wir wollen tatsächlich lernen."
Früher konnte man noch von der Heiligen viel lernen. Heute geht ohne Fachleute aus der Wirtschaft gar nichts mehr vor Christus.
Ist denn die katholische Kirche Deutschlands ein Wirtschaftsunternehmen?
"Wir werden in Hannover diskutieren und auch gemeinsam beten und Gottesdienst feiern."
Ihr müßt mit den Fachleuten aus der Wirtschaft mal eine richtige "Heilige Messe" feiern. Viele von denen wissen gar nicht was das ist.
"Wir werden bei der nächsten Frühjahrsvollversammlung das Thema Frau in der Kirche ansprechen."
Wann schlägt denn nun im deutschen ökumenischen Festival die erste Frau als katholische Bischöfin auf?
Per Mariam ad Christum.
Monika Elisabeth
Bei solchen Bischöfen darf man sich nicht nur nicht nach ihren Taten richten... sie verpesten allein schon mit ihrem Geplapper die katholische Luft in der Kirche! Kaum einer redet noch vom heiligen Messopfer oder von der Heiligenverehrung oder der Marienverehrung ... immer nur Räte, Versammlungen, Dialoge blablabla - wen interessiert das? Was ist mit den Armen Seelen? Was ist mit dem Himmel? Was …Mehr
Bei solchen Bischöfen darf man sich nicht nur nicht nach ihren Taten richten... sie verpesten allein schon mit ihrem Geplapper die katholische Luft in der Kirche! Kaum einer redet noch vom heiligen Messopfer oder von der Heiligenverehrung oder der Marienverehrung ... immer nur Räte, Versammlungen, Dialoge blablabla - wen interessiert das? Was ist mit den Armen Seelen? Was ist mit dem Himmel? Was ist mit den zahlreichen Dorfkirchen, die immer mehr und mehr verfallen, oder mutwillig durch Deformierungsarbeiten zerstört werden?
Antonia.Reichenau
"Wir werden vor allem den Dienst der Kirche an der Gesellschaft in den Blick nehmen. Denn wir sind für die Menschen da und nicht für uns selber."
... ich hab immer gelernt, dass die Kirche um des Himmels willen da ist.Mehr
"Wir werden vor allem den Dienst der Kirche an der Gesellschaft in den Blick nehmen. Denn wir sind für die Menschen da und nicht für uns selber."

... ich hab immer gelernt, dass die Kirche um des Himmels willen da ist.
elisabethvonthüringen
Ich höre nur auf Leute, die von "Jesus im Allerheiligsten Altarsakrament" reden... 👏
alfons maria stickler
Dieses Interview wird ab heute in einer Endlosschleife im 3 Höllenkreis gespielt. Die armen verdammten Seelen - dabei ergeht es ihnen noch recht gut. Im Höllenkreis 2 wird The best of Zollitsch gespielt.
Salutator
Deutsche Nationalkirche als kommunistischer Räteverein - Quasselbude, dem Zeitgeist huldigend!?!
Es geht um Wahrheit, nicht um Diskussionen und "demokratische" Mehrheiten.
"So können wir neu und viel stärker aufeinander hören.": Also, wenn das wirklich möglich sein soll, dann bitte einmal und sehr konzentriert auf Gott hören und die ganze Tradition seiner Kirche. Gott ist der Souverän der Kirche -…Mehr
Deutsche Nationalkirche als kommunistischer Räteverein - Quasselbude, dem Zeitgeist huldigend!?!

Es geht um Wahrheit, nicht um Diskussionen und "demokratische" Mehrheiten.

"So können wir neu und viel stärker aufeinander hören.": Also, wenn das wirklich möglich sein soll, dann bitte einmal und sehr konzentriert auf Gott hören und die ganze Tradition seiner Kirche. Gott ist der Souverän der Kirche - daher kann Kirche niemals "demokratisch" sein, wie Herr Ratzinger als Theologiestudent in einem netten Büchlein klar und deutlich ausführte.