Glashaus. Stein

19. August 2013


Selten so einen ausgewogenen, reflektierten Beitrag gelesen wie den Text Wenn sich Katholiken zum Affen machen (Holger Doetsch, Queerpride), der aufgrund seines hohen Niveaus von einem katholischen Blogger leider nicht verlinkt werden darf. Nie zuvor eine treffendere Charakterisierung des Katholizismus gelesen, eines Katholizismus, der die Frechheit besitzt, nach wie vor die Ehe als eine Verbindung von Mann und Frau aufzufassen (das muss man sich mal vorstellen!), und der in der Facebook-Gruppe „Wir bleiben katholisch“ um sich greift: Wut, Hass, Gewalt, homophobe Religionsfanatiker, Scheiterhaufen, pogromartige Stimmung, Kreuzritter, zum Affen gemacht, Quatsch, beschämend, ewiggestrig, arrogant, Rechtsextremisten, Fanatiker (ohne „Religion“), Angst, das Unerträglichste, gehetzt, gespuckt und um sich geschlagen, geschlossene Anstalt, nochmal Fanatiker (Memo: Synonymwörterbuch kaufen!), heucheln, kaum auszuhalten, Hanseln, Viele hatten gar kein Gesicht. Sie hatten Fratzen. Hasserfüllte Fratzen., ein letztes Mal Fanatiker (Synonymwö… ist notiert!), armselig.

Das alles auf zwei DIN A 4-Seiten unterzubringen, erfordert besonderes Feingefühl und publizistische Expertise. Die Forderung nach Toleranz im Umgang mit Andersdenkenden erhält vor dem Hintergrund von soviel Fairness Andersdenkenden gegenüber ein Gewicht, das in die Tiefe zieht. Völlig zu Recht wird dann moniert, dass weibliche Andersdenkende von den Andersdenkenden schon mal als „Tussi“ bezeichnet worden sein sollen: „Virtuelles Mobbing vom Feinsten“. Der Andersdenkende Martin D. Wind, Administrator der Facebook-Gruppe „Wir bleiben katholisch“,hat zwar inzwischen den Vorwurf, eine andersdenkende Dame als „Tussi“ bezeichnet zu haben, arroganter und armseliger Weise zurückgewiesen, aber was soll man auch erwarten, bei soviel Wut, Hass, Gewalt, zum Affen machen, Scheiterhaufen und hasserfüllter Fratze? Fanatiker halt!

(Josef Bordat)

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