Bischof Dr. Matthias Ring bei seiner Bischofsweihe im März 2010

Dr. Matthias Ring, seit Anfang März 10. Bischof der Alt-Katholiken in Deutschland, eröffnete am heutigen Nachmittag die 57. Ordentliche Bistumssynode in Mainz mit einem feierlichen Gottesdienst in der Mainzer Augustinerkirche. In seiner Predigt sagte Dr. Ring: »Kirche ist ihrem Wesen nach synodal oder sie ist nicht Kirche!«

In den mündlich vorgetragenen Auszügen aus seinem fast 20 Seiten langen Bischofsbericht zu Beginn der 1. Sitzung des aus etwa 130 Laien und Geistlichen bestehenden obersten kirchlichen Leitungsgremiums zog Dr. Ring eine kritische Bilanz der Zeit seit der letzten Synode 2007. Dabei benannte er als eine der innerkirchlichen Hauptschwierigkeiten der letzten Jahre die »Kommunikationsprobleme zwischen oben und unten«. Er rief die Synodalen dazu auf, wieder intensiv neu miteinander ins Gespräch zu kommen. Dabei helfe es, frühzeitig das gemeinsame Gespräch zu suchen.

In diesem Zusammenhang sprach der Bischof von einem »spürbaren kommunikativen Aufbruch in der gesamten deutschen alt-katholischen Kirche«. Dazu gehöre es auch, in Kirchenzeitungen und Gemeindebriefen nicht nur einem »Halleluja-Journalismus« zu huldigen, sondern auch einmal darüber zu berichten, was nicht gut laufe. Schließlich lerne man ja bekanntlich gerade auch aus Fehlern.

Am Ende seines Berichtes sagte Dr. Ring mit Blick auf die zum ersten Mal einer Synode vorgelegte Mitgliederstatistik: »Auf nackte Zahlen zu blicken, sagt nichts aus über die Lebendigkeit einer Kirche.« Entscheidend sei ja auch nicht, wie einer in einen Gottesdienst hineingehe, sondern wie er herauskomme, nämlich ob er oder sie sich lebendiger, froher und ein wenig heiler fühle oder nicht.

Er kündigte an, dass sein erster Bischofsbrief an die Kirche der Frage gewidmet sein werde: »Was ist unsere Mission, unsere gesellschaftliche Sendung als Alt-Katholische Kirche in Deutschland?«

Dabei wolle er den Blickwinkel neu justieren. Es gehe um die Sendung einer kleinen Kirche in der großen Welt. Wenn die überzeugend und lebendig sei, dann komme das Wachstum von ganz alleine.