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Kumpel-Fotos mit Bushido Innenminister Friedrich gerät in die Kritik

Eine flüchtige Sommerfest-Bekanntschaft bereitet dem Bundesinnenminister Ärger: Law-and-Order-Mann Hans-Peter Friedrich posierte für ein Foto ausgerechnet mit Skandal-Rapper Bushido. Polizeigewerkschaft und Opposition bekundeten alles andere als Freude.
Screenshot des Twitter-Accounts von Bushido: Kumpeliger Innenminister

Screenshot des Twitter-Accounts von Bushido: Kumpeliger Innenminister

Berlin - Auch wenn Bushido derzeit ein Praktikum im Deutschen Bundestag absolviert - zumindest im Falle des Innenministers gilt der Rapper immer noch als schlechter Umgang. Darauf deuten jedenfalls die heftigen Reaktionen auf Fotos hin, auf denen Hans-Peter Friedrich (CSU) mit dem früheren Bad Boy posiert. "Ich bin entsetzt. Ich würde mich mit so einem Typen nicht ablichten lassen", sagte der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, der "Bild"-Zeitung. Wenn dieser Auftritt cool oder hip sein solle, dann befänden sich die Union und der Minister auf einem bösen Holzweg, führte Wendt demnach weiter aus.

Die Opposition zeigte sich ebenso entrüstet, lieferte aber im Gegensatz zum Polizeigewerkschafter eine inhaltliche Begründung: "Es ist eines Bundesministers unwürdig, sich für ein bisschen billige Boulevardberichterstattung mit einem frauenfeindlichen Juden- und Schwulenverachter zu verbrüdern", sagte Volker Beck, Fraktionsgeschäftsführer der Grünen im Bundestag, den Dortmunder "Ruhr Nachrichten".

Entstanden waren die Kumpel-Fotos des CSU-Ministers mit dem umstrittenen Musiker am Dienstagabend beim Sommerfest des Wirtschaftsflügels der Unionsfraktion. Der Musiker absolviert in dieser Woche ein Praktikum im Büro des CDU-Bundestagsabgeordneten Christian von Stetten - und äußerte nach ein paar Tagen Respekt vor deutschen Politikern. "Das ist schon ein Knochenjob", sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Seine ersten Praktikumstage hätten ihn schwer beeindruckt: "So 'nen Finanzausschuss, den musste erst mal überleben", sagte der 33-Jährige. Der Rapper hatte angekündigt, sich politisch stärker engagieren zu wollen und möglicherweise eine Partei zu gründen.

fdi/dpa

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