Neue Strategie

Wien-Tourismus wirbt um schwule und lesbische Gäste

Österreich
06.03.2013 08:16
Sie sind relativ jung, gut gebildet und vor allem überdurchschnittlich wohlhabend: Schwule bzw. lesbische Reisende werden intensiv umworben. Auch der Wien-Tourismus richtet seine Marketingstrategie für die Gay&Lesbian-Community neu aus. Die Marke Wien soll noch mehr als Topreiseziel für homosexuelle Gäste positioniert werden, wie Wien-Tourismus-Chef Norbert Kettner betonte.

Wiens Touristiker baten in den vergangenen Wochen rund 800 User des Schwul&Lesbisch-Bereichs des Wien-Tourismus-Portals um ihre Meinung. Ergebnis: 91,5 Prozent attestierten der Bundeshauptstadt besondere Attraktivität. Wobei ein Besuch hier verstärkende Wirkung zu haben scheint: "Besonders auffällig ist, dass die Besuchserfahrung die Erwartungen der Gäste deutlich übertrifft und Attraktivität sowie Image nach getaner Reise sogar noch besser bewertet wurden", freute sich Kettner.

Wien punktet mit imperialem Erbe und Architektur
98,8 Prozent gaben an, an einem erstmaligen bzw. weiteren Besuch interessiert zu sein, 98,5 Prozent wollen Wien weiterempfehlen. Was schwule und lesbische Gäste nach Wien lockt, ist keineswegs spezifisch für die Zielgruppe: Zwar wird das Angebot für homosexuelle Gäste auch gut bewertet, in erster Linie locken aber das imperiale Erbe und die Architektur bzw. das Kunst- und Kulturangebot. Auch mit Kulinarik und den Naherholungsgebieten kann Wien begeistern. Laut Kettner kommt auch die Entwicklung im "High-End-Bereich", also neue Luxushotels und die Ansiedlung internationaler Modelabels, gut an.

Bestnoten für Wien bei Toleranz
Ein essenzielles Entscheidungskriterium ist laut Wien-Tourismus die Toleranz der Gastgeber. Auch hier gibt es Bestnoten für Wien, wie versichert wird. Bei den Befragten handelte es sich um eine vergleichsweise junge Gruppe - im Alter von durchschnittlich 34 Jahren. 50 Prozent davon konnten einen Hochschulabschluss vorweisen. 37 Prozent sind in Führungspositionen oder als selbstständig Beschäftigte tätig. Fast die Hälfte gehört zur ausgabefreudigen Double-Income/No-Kids-Gruppe.

Wien soll "kein Label aufgedrückt werden"
"Es geht uns nicht darum, Wien ein Label aufzudrücken", versicherte Tourismusdirektor Kettner: "Wien ist seit jeher als Stadt bekannt, in der Offenheit und Toleranz aktiv gelebt werden und in der Vielfalt als Stärke gilt. Mit der aktuellen Erhebung möchten wir das Angebot der Destination Wien zusammen mit der Community und der Branche optimieren und durch gezielte Marketingaktivitäten ein international sichtbares Signal setzen."

Geworben wird auch auf Gran Canaria und Lesbos
Dazu gehören Werbemaßnahmen auf zahlreichen wichtigen Märkten. So wurde auf der aktuellen Tourismusmesse in Berlin ein Vienna Gay Café eingerichtet. Auch die Teilnahme an internationalen Veranstaltungen ist geplant. Geworben wird auch in anderen Urlaubsdestinationen - konkret auf Gran Canaria und Lesbos, zwei wichtige Reiseziele für schwule bzw. lesbische Touristen.

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