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Sido, Peter und Bushido Der Deal ist aus

Peter Maffay ist mit seiner Geduld am Ende: Der Sänger hat seinen jungen Kollegen Bushido und Sido die Freundschaft gekündigt - zumindest musikalisch. In seiner Bambi-Laudatio war der Tabaluga-Erfinder noch ziemlich anderer Meinung gewesen.
Sido, Peter und Bushido: Der Deal ist aus

Sido, Peter und Bushido: Der Deal ist aus

Foto: Frank Rumpenhorst/ dpa

Hamburg - Er war einer der letzten, die ihm die Stange hielten. Jetzt hat Peter Maffay die Zusammenarbeit mit Bushido aufgekündigt. Auch mit dem Rapper Sido machte Maffay offiziell Schluss: "Die Entwicklung der letzten Tage, die Positionierung und die Argumentation von Bushido und Sido in der Öffentlichkeit zwingt mich, aus dem gemeinsamen Projekt 'Erwachsen sein' auszusteigen. Dies bin ich mir selbst, meinen Freunden, meinen Partnern und Fans schuldig", ließ Maffay verbreiten. "Die erhoffte Synergie ist leider nicht eingetreten."

Obwohl sich Bushido mehrfach von gewaltverherrlichenden Inhalten distanziert habe, seien die Songs und Videos von ihm weiter im Umlauf. Auch fehle bis jetzt eine konkrete Aussage, in Zukunft auf Veröffentlichungen dieser Art zu verzichten, so Maffay.

Der Sänger hatte mit Bushido und Sido gemeinsam die Tabaluga-Hymne "Ich wollte nie erwachsen sein" auf dem Album "23" der beiden Rapper aufgenommen. Bei der Bambi-Verleihung am 10. November hielt Maffay für Preisträger Bushido die Laudatio. Der Rapper hatte die Auszeichnung in der Sparte Integration zugesprochen bekommen.

Damals hatte es Kritik schon im Voraus gegeben. War Bushido nicht frauenfeindlich, schwulenfeindlich, politisch unkorrekt? Seit Tom Cruise vor vier Jahren für seinen Film "Valkyrie" zum Vater Courage gekürt wurde, hatte der Bambi nicht mehr so viel Aufmerksamkeit.

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Foto: Frank Rumpenhorst/ dpa

Die Bunte-Chefredakteurin Patricia Riekel verteidigte die Auszeichnung damals mit dem Satz, jeder Mensch habe "eine zweite Chance verdient". Peter Maffay erzählte in seiner Laudatio auf Bushido von Jugendsünden und Läuterung. Bushido selbst wollte sich bei der Verleihung nicht rechtfertigen für den Preis, die Kritik sei ihm auch egal, sagte er in einer wirren Rede an dem Abend. Mit Maffay hat nun einer seiner letzten Fürsprecher die Konsequenzen gezogen.

jbr/dapd