Papst beklagt Sensationslust der Medien

Papst Franziskus hat am Wochenende vor katholischen Medienvertretern Sensationslust und Werteverfall in Radio und Fernsehen beklagt. Vor allem die großen Sender behandelten wichtige Themen oft effektheischend.

Oft würde ohne „den gebotenen Respekt für die betreffenden Personen und Werte“ berichtet, so der Papst. Katholische Fernsehsender und Radiostationen müssten dieser Tendenz durch eine ethisch verantwortungsvolle Berichterstattung entgegenwirken. Es sei wichtig, dass in ihren Sendungen deutlich werde, dass menschliche Schicksale nicht instrumentalisiert werden dürften.

Das „mediale Ökosystem“, das Gleichgewicht von Worten und Stille, sei heute durch eine Art von „Umweltverschmutzung“ bedroht, so Franziskus. „Aber leider haben sich die Leute daran gewöhnt, durch das Radio und das Fernsehen verschmutzte Luft einzuatmen, die nicht gut tut“.

„Sauerstoff für Geist und Seele“

Katholische Medien müssten hingegen für die Zufuhr „sauberer Luft“ sorgen, die den Leuten „Sauerstoff für Geist und Seele“ gebe, sagte Franziskus in seiner Ansprache. Erforderlich sei hierfür über eine professionelle Arbeit hinaus eine Kommunikation, die dem Anderen „Nächster sein“ möchte.

Auch katholische Fernsehsender und Radiostationen seien aufgerufen, Antlitz einer Kirche zu sein, die ein barmherziger Samariter sein wolle, so der Papst. Sie müssten Stimme einer Kirche sein, die keine Angst davor habe, die „menschlichen Wüsten“ aufzusuchen.

KAP