Festtage für heiliggesprochene Päpste festgelegt

Der Vatikan hat am Freitag die Festtage für die beiden im April heiliggesprochenen Päpste bekanntgegeben. Johannes XXIII. soll künftig am 11. Oktober, Johannes Paul II. am 22. Oktober gefeiert werden.

Die Vatikanzeitung „L’Osservatore Romano“ veröffentlichte ein Dekret, das bereits im Mai von Kardinal Antonio Canizares, dem ehemaligen Präfekten der Gottesdienstkongregation, verabschiedet wurde. Das Dokument legt die Daten der liturgischen Feier der neuen Heiligen fest und verankert sie damit im Heiligenkalender der katholischen Kirche.

Die beiden Tage wurden nicht zufällig gewählt, sondern weisen deutliche Verbindungen zu den Biografien der beiden Päpste auf: Johannes XXIII. (1958-1963) wird demnach jedes Jahr am Jahrestag der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965), das er einberufen hatte, gefeiert. Der Ehrentag für Johannes Paul II. (1978-2005) wurde auf den Tag gelegt, an dem sein Pontifikat im Jahr 1978 begonnen hatte.

Fotomontage: je ein Gemälde von Papst Johannes Paul II. und Papst Johannes XXIII. bei ihren Seligsprechungen am Petersplatz

Reuters; Reuters/Stefano Rellandini

Bilder der beiden heiliggesprochenen Päpste bei der Zeremonie im April 2014

Seit 27. April heilig

Franziskus hatte am 27. April bei einer Zeremonie vor einer halben Million Pilgern und in Anwesenheit seines Vorgängers Benedikt XVI. die beiden Päpste heiliggesprochen. Der „Sonntag der vier Päpste“ - auch der emeritierte Papst Benedikt XVI. war anwesend - gilt als einmalig in der Kirchengeschichte. An der Zeremonie hatten sich Delegationen aus 98 Ländern, darunter 24 Staats- und Regierungschefs sowie Monarchen, beteiligt.

Ein weiterer Papst steht derzeit ebenfalls vor der Erhebung zur Ehre der Altäre. Papst Paul VI. (1963-1978) wird am 19. Oktober in den Kreis der Seligen erhoben - die Vorstufe zur Heiligsprechung. Als Papst setzte Paul VI. das Konzil fort. Als erstes Kirchenoberhaupt der Moderne unternahm er im Jänner 1964 eine Auslandsreise, ins Heilige Land. Sein Treffen mit Patriarch Athenagoras in Jerusalem legte den Grundstein für einen neuen Zugang zum ökumenischen Gespräch der katholischen Kirche mit der Orthodoxie.

religion.ORF.at/APA/KAP