D: Limburg-Prüfbericht liegt vor

Der Bericht über die Finanzierung des Bischofssitzes auf dem Limburger Domberg ist fertiggestellt. Er liegt dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Erzbischof Robert Zollitsch vor.

„Ich habe den Bericht in den Händen“, bestätigte Zollitsch am Freitag vor Journalisten in Frankfurt, dass ihm der Bericht vorliege. Er werde ihn nun intensiv studieren und mit Rom das Weitere absprechen. Nähere Angaben zum weiteren zeitlichen Ablauf machte Zollitsch nicht. Der Erzbischof schloss allerdings aus, dass es in Rom noch vor Beginn der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz am 10. März zu einer Entscheidung in der Causa Tebartz-van Elst kommen werde.

Weichenstellung für Tebartz-van Elst

Vom Ergebnis des Prüfberichts hängt offenbar nicht zuletzt ab, welche Weichenstellungen Papst Franziskus nun vornehmen wird. Seit Ende Oktober hält sich Franz-Peter Tebartz-van Elst auf Wunsch des Papstes für unbestimmte Zeit außerhalb seiner Diözese auf. Während seiner Abwesenheit verwaltet sie Generalvikar Wolfgang Rösch.

Seit einem halben Jahr kommen das Bistum Limburg und sein Bischof nicht aus den Schlagzeilen heraus. Im August 2013 läutete ein Protestbrief Frankfurter Katholiken an ihren Oberhirten die Krise ein. Einen Höhepunkt erreichte sie im Oktober, als klar wurde, dass der umstrittene neue Bischofssitz auf dem Limburger Domberg mindestens 31 Millionen Euro kostet. Im selben Monat verordnete Papst Franziskus dem Bischof eine Auszeit. Tebartz-van Elst zog sich daraufhin in ein Kloster nach Niederbayern zurück, wurde ab und zu aber auch in Limburg und Rom gesehen.

Reichlich Spekulationen

Nach der Beurlaubung des 54-Jährigen begann eine von der Deutschen Bischofskonferenz berufene Expertenkommission, den Bau auf dem Domberg unter die Lupe zu nehmen. Der Zollitsch nun vorliegende Bericht soll vor allem die Frage beantworten, warum die Kosten derart in die Höhe geschnellt sind: War man zu Baubeginn von 5,5 Millionen Euro ausgegangen, liegen die bezifferten Kosten derzeit bei mehr als 31 Millionen Euro. Auch auf die Frage, ob dies die endgültige Summe ist, oder ob die Kosten noch höher liegen, erhofft sich die Öffentlichkeit Antwort.

Spekulationen, was mit Tebartz-van Elst passiert, sollte er von Papst Franziskus abgesetzt werden, gab es zuletzt reichlich. Sie reichen von einer Versetzung ins Ausland über eine Art Frühpensionierung bis zu einer Tätigkeit in der Wissenschaft.

religion.ORF.at/KAP/KNA/dpa