Das Kreuz tragen

17. März 2012


Betrachtung zum Bußgang der Berliner Katholiken.

Das Kreuz tragen,
durch Kreuzberg,
hier und jetzt.

Das Kreuz,
es bleibt fest im Sturm der Zeit.
Der Wind der Welt weht uns entgegen:
Kopfschütteln, Spott, „Emma“.
Der Weg ist lang und steinig.

Als Akt der Buße, nicht als Strafe.
Als Akt der Demut, nicht als Demütigung.
Am Ende des Weges:
Erbauung im Wort,
Feiern in Gemeinschaft.
Freude in und durch die Eucharistie.

Das Kreuz tragen,
in der Nachfolge dessen,
der sein Kreuz trug,
hin zu seinem Ende,
in dem zugleich unser Anfang liegt.

Sein Kreuz,
an dem sich Ende und Anfang berühren,
war eine schwere Last.
Mein Kreuz ist eine schwere Last.
Dein Kreuz ist eine schwere Last.
Mein Kreuz, Dein Kreuz ist zu schwer,
um es auf die leichte Schulter zu nehmen.
Ein jeder trage des anderen Last.

Das Kreuz tragen,
gemeinsam, als die eine Kirche,
in der Welt, aber nicht von der Welt,
gemeinsam, als eine Gemeinde,
Weltkirche auf engstem Raum.
In Kreuzberg.

Das Kreuz,
mein Kreuz, dein Kreuz,
ist zu unserem Kreuz geworden,
weil viele Hände tragen helfen.

Das Kreuz tragen,
macht das Leben nicht immer leicht, aber leichter,
macht in Nöten nicht alles gut, aber besser,
nimmt von der Freude nichts weg, sondern macht sie tiefer.

Das Kreuz tragen,
im Alltagsleben,
im Glaubensleben,
in der Gemeinschaft.

Wer das Kreuz trug,
wird sich des Kreuzwegs Jesu bewusst.
Und wer sich des Kreuzwegs bewusst wird,
kann sein eigenes Kreuz getrost auf sich nehmen.
Immer neu,
immer wieder,
immer wieder neu.

Für den erfüllt sich schon jetzt die Verheißung:
Durch das Kreuz zum Leben,
berührt und verwandelt.

In Kreuzberg.
Überall.

(Josef Bordat)

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