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Familienpolitik: Lob und Tadel für Kardinal Meisner

24. Mai 2013 in Familie, 9 Lesermeinungen
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Scharfe Kritik von SPD und Grünen – Unterstützung durch Evangelikale


Berlin/Köln/Stuttgart (kath.net/idea/red) Der wegen seiner Thesen zur Familienpolitik scharf kritisierte Kölner Kardinal Joachim Meisner hat Unterstützung aus der evangelikalen Bewegung erhalten. In einem Interview mit der „Stuttgarter Zeitung“ hatte der 79-Jährige erklärt, in Deutschland müsse ein Klima geschaffen werden, „in dem Frauen mehr Kinder zur Welt bringen. Das heißt: den hohen Wert der Familie mit Mutter und Vater für die Kinder bewusst machen.“ Er fragte: „Wo werden denn Frauen wirklich öffentlich ermutigt, zu Hause zu bleiben und drei, vier Kinder auf die Welt zu bringen?” Die Politik der Bundesregierung erinnere ihn an die DDR, wo man den Frauen eingeredet habe, wer wegen der Familie zuhause bleibe, sei dement.

Auch hatte Meisner in dem Interview die Abtreibungspraxis kritisiert: „Wir sind ein sterbendes Volk, haben aber eine perfekte Gesetzgebung für Abtreibung. Ist das nicht die Selbsttötung einer Gesellschaft?“

Politiker von SPD und Bündnis 90/Die Grünen reagierten empört auf die Äußerungen. SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles sagte, für sie als berufstätige Mutter und als Katholikin seien die Aussagen „kränkend“. Meisners Einlassungen hülfen weder Frauen noch Familien in deren heutigen Lebenssituationen weiter.


Die Spitzenkandidatin der Grünen für die Bundestagswahl, Katrin Göring-Eckardt, erklärte, Frauen fehle weiter die Freiheit, entscheiden zu können, wie sie leben wollten. So mangele es an Kindergartenplätzen und Ganztagsschulen. Wenn Paare Familie und Beruf besser vereinbaren könnten, würde ihnen die Entscheidung für Kinder auch leichter fallen, so die Präses der EKD-Synode, die ihr Amt während des Wahlkampfs ruhen lässt.

Steeb: Darin stimme ich dem Kardinal uneingeschränkt zu

Der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart), nannte es „leider wieder typisch, dass in der öffentlichen Berichterstattung“ die Äußerungen von Kardinal Meisner „aus dem Zusammenhang gerissen werden“. Meisner sagte, „man müsse ‚ein Klima schaffen, in dem Frauen mehr Kinder zur Welt bringen. Das heißt: den hohen Wert der Familie mit Mutter und Vater für die Kinder bewusst machen‘. Darin stimme ich dem Kardinal uneingeschränkt zu“, erläuterte Steeb auf Anfrage von kath.net.

„Voraussetzung für die Wahlfreiheit“ wäre, erläuterte Steeb weiter, den „Weg der Hausfrau und Mutter bzw. des Vaters und Hausmann“ materiell und ideell „genauso gut zu stellen wie die Arbeit am Schreibtisch, in der Fabrik oder an der Universität“. Doch „daran mangelt es“.

Darum plädiere er „schon lange für ein Familiengehalt und ausreichende Unterstützung von Kindern – gleiche Steuerfreiheit wie für Erwachsene – damit ein ordentliches Familiensplitting die Anerkennung auch materiell zum Ausdruck bringt.“

Familienbüro: Meisner hat teilweise recht

Teilweise Rückendeckung bekommt Meisner auch vom Heidelberger Büro für Familienfragen und soziale Sicherheit. Wie dessen Leiter, Kostas Petropulos, auf idea-Anfrage sagte, habe Kardinal Meisner recht, wenn er beklage, dass in Deutschland kaum noch Familien-, sondern fast nur noch Arbeitsmarktpolitik betrieben werde. Allerdings sei das nicht nur ein Problem für Frauen, sondern betreffe Mütter wie Väter gleichermaßen. Es dürfe nicht nur darum gehen, Kinder zu gebären, sondern es komme vor allem darauf an, sie verantwortlich großzuziehen. Beide Elternteile brauchten Zeit für die Erziehung ihrer Kinder. Dieser Tatsache habe Meisner mit seinen „plakativen und verkürzten Äußerungen“ zu wenig Rechnung getragen, sagte Petropulos.

Geis: Leistung der Mütter wird nicht gebührend anerkannt

Geteilt ist das Echo in den Unionsparteien. Zustimmung erhielt Meisner vom CSU-Bundestagsabgeordneten Norbert Geis. „In unserer Gesellschaft wird die hohe Leistung der Mutter, die sie durch die Erziehung ihrer Kinder erbringt, nicht in gebührender Weise anerkannt“, bemängelte er gegenüber der Bild-Zeitung. Dagegen erklärte die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ingrid Fischbach, es müsse endlich Schluss damit sein, die Lebensentwürfe von Frauen gegeneinander auszuspielen. Der Entschluss, Beruf und Familie zu vereinbaren, sei „ebenso unterstützenswert wie der, zu Hause seine Kinder zu betreuen“. Die Union stehe für eine Wahlfreiheit der Familien, so Fischbach.


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Lesermeinungen

 siebenstern 3. Juni 2013 
 

Mehr Netto

Heute kann ein normaler Alleinverdiener eine große familie kaum ernähren. Die Steuerprogressionstabellen wurden nicht angepasst. Kommunistin Göring Eckert will ja selbst den Spitzensteuersatz erhöhen und das Ehegattensplitting abschaffen. Verlogen wie Grüne und Grüninnen halt sind. Das ist keine Beleidigung sondern eine Feststellung. Leute wie Gör. Eck. haben unser Volk und und unsere Wirtschaft an die Wand gefahren. Schluß mit den neosozialistischen Ausbeutern. Mehr Netto. Dann klappts auch mit der Familie.


0
 
 Waeltwait 25. Mai 2013 
 

Bei

den Äußerungen der Damen Andrea Nahles und Katrin Göring-Eckardt habe ich immer das Gefühl mit diesen Damen im Sandkasten zu sitzen.


2
 
 michbend 24. Mai 2013 

Union für Wahlfreiheit?

Seit wann steht die Union dafür, dass Paare frei wählen können zwischen Kita und Betreuungsgeld? Massive Kritik erntete das aus weiten Kreisen der Union. Da stößt man ins selbe Horn, wie SPD und Grüne. Ganz davon abgesehen ist es ein wissenschaftliches Fakt, dass die Empathie der leiblichen Mutter, besonders in den ersten Jahren des Kindes, durch nichts zu ersetzen ist.


2
 
 beertje 24. Mai 2013 
 

Der Hl. Geist ...

weht noch nicht überall hin ... manche Menschen können einfach nicht denken und verstehen: z.B. Frau Nahles! Als berufstätige Mutter und Katholikin? Kränkend? Ist es kränkend, GEGEN Kindstötung zu sein????? Man muß die Sachverhalte endlich beim Namen nennen: Abtreibung ist eine Beschönigung des TÖTENS !!


3
 
 Fink 24. Mai 2013 
 

"Demografischer Wandel" - wie niedlich !

"Kindermangel" müsste es richtig heißen. Seit 35 Jahren sind die Geburtenzahlen deutlich unter dem Erhaltungsniveau. JEDE GENERATION SCHRUMPFT UM EIN DRITTEL !
Hört auf, den Frauen das Mutter-sein auszutreiben !


3
 
 Claudia Caecilia 24. Mai 2013 
 

Keine Wahlfreiheit

Familien bekommen keine Wahlfreiheit. Wenn unsere Politiker doch so davon überzeugt sind das alle Frauen zurück ins Berufsleben wollen, können sie doch jeder Familie den gleichen Betrag zahlen. Die einen verwenden ihn um ihr Kind fremdbetreuen zu lassen und die anderen um ihr Kind selber zu betreuen. Ich denke, unsere Poltiker wissen sehr genau, dass es viele Frauen gibt die sich gerne um ihre Kinder kümmern möchten, bei denen aber ein Einkommen nicht reicht. Das entspricht aber nicht der Ideologie und deswegen werden Familien nicht unterstützt.
@Mami26 Sogar mit 3 Kindern galt ich schon als asozial und musste mir "nette" Sprüche anhören. 6 Kinder - wie schön! Ich bin dankbar für meine 3, denn eigentlich hätte ich wegen meiner Erkrankung gar keine haben können. Ich habe nie bereut, dass ich durch meine Mädels beruflich viel kürzer treten mußte. Ich habe jeden Entwicklungsschritt meiner Kinder mitbekommen und das möchte ich nicht missen. Arme Frauen, die das nicht erleben.


2
 
 girsberg74 24. Mai 2013 
 

Genau hinsehen, nicht blind nachreden!

Ein Problem derjenigen, die Kardinal Meisners Aussagen zu Familie und Kindererziehung, zur Vereinbarung von Familie und Beruf kritisieren, scheint bei den meisten zu sein, dass sie aus dem Durchschnitt rausfallen, sei es hinsichtlich der Einkommen, sei es hinsichtlich der Kinderzahl, -erziehung.

Sie haben es leicht, sich und ihre Lebensentwürfe als Vorbilder hinzustellen. Den Beweis dafür, dass ihre Entwürfe für die gesamte Gesellschaft taugen und dem Erhalt der Gesellschaft dienen, den sollen andere führen.

Es gilt also, bei den Kritikerinnen und Kritikern genau hinzusehen, wer was tut oder geleistet hat, ob sie als Vorbild für viele durchgehen können.

Menschen, die persönlich nichts für ihre Kinderlosigkeit, -armut können, sind mit meiner Rede ausdrücklich nicht angesprochen


1
 
 Mami26 24. Mai 2013 
 

grosse Familie

Ich weiss, dass ich mit meinen 6 Kindern und zu hause bleibend in Dtl. als asozial gelten würde. Wir wuerden bloed angeguckt, angemacht, ausgelacht, etc..... Es gaebe keinen genuegend grossen Wohnraum fuer uns. Alles würde schwerer.

Wo hat der Kardinal denn nicht recht?

Kein Wunder, dass ich ausgewandert bin.


4
 
 susibayern 24. Mai 2013 

S.E. spricht aus Erfahrung in der DDR - wir bekommen DDR 2.0

Seine Eminenz spricht aus Erfahrung. Er hat erlebt wie in der DDR Frauen nur als vollwertige Mitglieder der Produkts- und Arbeitergesellschaft gesehen wurden, wenn der "biologische Zwischenfall" der Geburt eines Kindes sie kurzfristig aus dem Produktionswesen einer Planwirtschaft gerissen hat. Kindergärten waren Ende des 19. Jahrhunderts eine Erfindung der Deutschen, um im Wirtschaftswachstum des Industriezeitalters die Frauen als (billige/re) Arbeitskräfte zu rekrutieren. Die Erfindung der KiTas war eine Deutsche in der DDR, um selbst die ersten drei Jahre der Kindesentwicklung in staatlich gelenkte Bahnen zu bekommen. Und nunmehr freuen wir uns in der postmodernen Zeit am Credo "alle definieren sich über ihren Beruf, also muß jede und jeder Selbstverwirklichung im Beruf suchen. Die Wirtschaft lacht ... Verantwortung für Familien, equal pay, Sozialleistungen für Kinder ... dies steht immer hinter dem wirtschaftlichen Nutzen. Sehr schade nur, daß das wenige merken ! Dank sei S.E. !


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