Ausland

In der Türkei ist ein Gesetzesentwurf vorgelegt worden, der – ähnlich wie in Russland und Georgien – die Inhaftierung von Medienleuten und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vorsieht, die für ausländische „Interessen“ arbeiten.

Die vorgeschlagene Änderung des türkischen Strafgesetzbuches sieht Haftstrafen von drei bis sieben Jahren vor, wie aus dem der Nachrichtenagentur AFP vorliegenden Text hervorgeht.

Der Gesetzesentwurf gilt für „jede Person, die im Auftrag oder im strategischen Interesse einer ausländischen Organisation oder eines ausländischen Staates Nachforschungen über (türkische) Staatsbürger oder Institutionen anstellt oder anordnet, um gegen die Sicherheit oder die politischen, inneren oder äußeren Interessen des Staates zu handeln“.

Die rechtsextreme Partei MHP, die mit der islamisch-nationalen AKP von Präsident Recep Tayyip Erdogan verbunden ist, erklärte, der Gesetzesentwurf umfasse Bereiche von der Wirtschaft und Finanzen über die Armee, Kultur und Kommunikation bis hin zu Transport und Energie.

Klagen über „Hexenjagd“

Der Journalist der türkischen Tageszeitung Cumhuriyet, Emre Kongar, bezeichnete den Gesetzesvorschlag auf X (Twitter) als „Hexenjagd“. Die Medienrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen warnte, der Text scheine keine „Leitplanken zur Verhinderung von Rechtsmissbrauch“ zu enthalten. Der Gesetzesentwurf „bedroht jeden Journalisten mit Gefängnis, der für eine Medienorganisation arbeitet, die von internationalen Geldern abhängig ist“.

Im US-Präsidentschaftswahlkampf ist die erste TV-Debatte zwischen dem demokratischen Amtsinhaber Joe Biden und dem republikanischen Herausforderer Donald Trump überraschend schon für Ende Juni angesetzt.

Der US-Fernsehsender CNN kündigte heute an, das Duell am Abend des 27. Juni (Ortszeit) in Atlanta im Bundesstaat Georgia auszurichten. Das zweite Duell soll am 10. September auf ABC stattfinden.

Biden hatte kurz zuvor vorgeschlagen, die Fernsehdebatten vorzuziehen und bereits kommenden Monat zu starten – anders als von einer zuständigen Kommission geplant. Trump willigte ein.

Biden schrieb auf X (Twitter), er habe eine Einladung des Senders CNN für eine Debatte am 27. Juni angenommen. Und weiter: „Jetzt bist du dran, Donald.“ Trumps Wahlkampfteam teilte daraufhin mit, dem Termin zuzustimmen.

Eine Fernsehdebatte bereits im Juni ist ungewöhnlich. Biden und Trump sollen erst im Juli und August bei Nominierungsparteitagen zu den offiziellen Kandidaten ihrer Parteien gekürt werden.

Auf Drängen von Bidens Wahlkampfteam hin soll bei der Debatte Ende Juni kein Publikum im Fernsehstudio anwesend sein. CNN schrieb zur Begründung, das solle sicherzustellen, „dass die Kandidaten die ihnen zustehende Zeit optimal nutzen können“.

Bei gewaltsamen Protesten gegen eine geplante Wahlrechtsreform im französischen Überseegebiet Neukaledonien sind nach Regierungsangaben drei Menschen getötet und Hunderte weitere verletzt worden. Präsident Emmanuel Macron rief heute den Ausnahmezustand für die Inselgruppe im südlichen Pazifik aus.

„Jede Form von Gewalt kann nicht akzeptiert werden und wird eine unerbittliche Antwort zur Folge haben, um die Rückkehr der republikanischen Ordnung wiederherzustellen“, erklärte der französische Präsidentenpalast nach einer Krisensitzung von Verteidigungs- und Sicherheitsrat. Der politische Dialog müsse wieder aufgenommen werden.

Eines der Opfer sei durch eine Kugel getötet worden. Diese stamme aber nicht aus der Waffe eines Polizisten, sagte Frankreichs Innenminister Gerald Darmanin. Er sprach von Angriffen auf Sicherheitskräfte mit Äxten und scharfer Munition. Mehrere hundert Menschen wurden den Angaben zufolge verletzt.

Hintergrund der Proteste ist eine von der Regierung in Paris geplante Verfassungsreform in dem rund 300.000 Bewohnerinnen und Bewohner zählenden Überseegebiet im Pazifik, mit der die Wählerschaft bei Provinzwahlen erweitert werden soll. Bisher dürfen Einwohnerinen und Einwohner daran erst teilnehmen, wenn sie schon mindestens 25 Jahren in Neukaledonien leben.

Unterstützer und Gegner der Unabhängigkeit veröffentlichten heute eine gemeinsame Erklärung, in der sie die Bevölkerung zu „Ruhe und Vernunft“ aufriefen. Die Lage in Neukaledonien blieb angespannt, der Flughafen von Noumea war weiter geschlossen.

Im Schatten des Gaza-Kriegs haben palästinensische Demonstrantinnen und Demonstranten heute im Westjordanland an die Flucht und Vertreibung von mehr als 700.000 Palästinensern während des ersten Nahost-Krieges 1948 erinnert. Die Palästinenser begehen den Nakba-Tag (dt.: Tag der Katastrophe) jedes Jahr am 15. Mai und damit einen Tag nach dem Jahrestag der israelischen Staatsgründung vom 14. Mai 1948.

Im Westjordanland fand die zentrale Veranstaltung in Ramallah statt. Mittags heulten dort für 76 Sekunden Sirenen – eine Sekunde für jedes Jahr seit der Nakba.

Weniger Teilnehmer als in Vorjahren

Vor allem Anhänger der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) und der Fatah-Bewegung marschierten auf den Straßen. Bei der Hauptveranstaltung in Ramallah waren nach Berichten von Augenzeugen deutlich weniger Teilnehmer als in den Vorjahren.

Nördlich von Ramallah kam es in der Nähe einer jüdischen Siedlung zu Zusammenstößen von demonstrierenden Jugendlichen und israelischen Soldaten. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurden dabei ein junger Mann getötet und ein weiterer festgenommen.

Die Zahl der palästinensischen Flüchtlinge und ihrer Nachfahren ist mittlerweile nach Angaben der UNO auf rund sechs Millionen angewachsen. Das Flüchtlingsproblem gehört mit dem Streit über den künftigen Status Jerusalems zu einer der kompliziertesten Fragen im israelisch-palästinensischen Konflikt.

Die in Budapest inhaftierte italienische Linksaktivistin Ilaria Salis darf das Gefängnis verlassen, in dem sie seit 15 Monaten in U-Haft ist, und wird unter Hausarrest gestellt.

Die Anwälte der 39-jährigen Volksschullehrerin aus der norditalienischen Stadt Monza hatten Einspruch gegen einen Beschluss des Richters eingereicht, der ihr am 28. März Hausarrest sowohl in Italien als auch in Ungarn verweigert hatte.

Salis wird eine Fußfessel tragen und eine Kaution zahlen müssen, um freizukommen. Die Lehrerin ist Kandidatin der italienischen Linkspartei Alleanza Verdi e Sinistra (Allianz Grüne und Linke/AVS) für die EU-Wahl in einem norditalienischen Wahlkreis.

In Fesseln Gericht vorgeführt

Gegen die Norditalienerin hatte im Jänner in Budapest ein Prozess begonnen, bei dem sie in Hand- und Fußfesseln in den Gerichtssaal gebracht wurde. Das hatte in Italien für Aufsehen gesorgt. Der Frau drohen bis zu elf Jahre Haft. Ihr Vater hatte mehrmals über angeblich unmenschliche Bedingungen berichtet, unter denen seine Tochter in einem Gefängnis in Budapest festgehalten werde.

Soll Rechtsextreme angegriffen haben

Die italienische Lehrerin bezeichnet sich selbst als Antifaschistin. Ihr wird zur Last gelegt, mit anderen Beteiligten aus der linken Szene im Februar vergangenen Jahres eine Gruppe von Rechtsextremen gewaltsam angegriffen zu haben, die bei einer Aktion der Waffen-SS und ungarischer Soldaten gedenken wollten.

Dabei wurden nach Angaben der Behörden neun Menschen verletzt, sechs davon schwer. Die Lehrerin hat auf nicht schuldig plädiert.

Salis und ein deutsches Ehepaar sollen der Gruppierung „Hammerbande“ um die deutsche Linksextremistin Lina E. angehören, die in der Vergangenheit mutmaßliche Neonazis und Rechtsextremisten angegriffen und verletzt hatte. Einige der deutschen Aktivisten waren deswegen verurteilt worden.

Inland

Knapp drei Monate nachdem Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im Wiener Straflandesgericht wegen Falschaussage vor dem „Ibiza“-U-Ausschuss erstinstanzlich zu acht Monaten bedingter Haft verurteilt worden ist, liegt nun das schriftliche Urteil vor.

Das berichtete heute die „Presse“. Kurz und seine Rechtsvertretung haben nun vier Wochen Zeit, die bereits von ihm angemeldete volle Berufung auszuarbeiten.

Verteidigung hält Richter für befangen

Ein Sprecher von Kurz sagte, es sei „schwer nachvollziehbar, dass es möglich ist, dass man bei einer Aussage im Untersuchungsausschuss unterbrochen wird, nicht ausreden kann und dann für eine angeblich unvollständige Antwort verurteilt wird“. Ein weiterer Grund sei, dass man den Richter für befangen halte.

Kurz wurde von Richter Michael Radastizcs am Ende eines mehrwöchigen Gerichtsprozesses schuldig gesprochen, weil er die Rolle, die er als Kanzler bei der Bestellung des Aufsichtsrats der Staatsholding ÖBAG innehatte, heruntergespielt haben soll. Kurz selbst bestreitet das.

Freigesprochen wurde der ehemalige ÖVP-Chef hingegen vom Vorwurf der Falschaussage in Zusammenhang mit der Bestellung von Thomas Schmid als ÖBAG-Vorstand.

Ukraine-Krieg

Die US-Regierung stellt der Ukraine zwei Milliarden US-Dollar für militärische Zwecke zur Verfügung. Das kündigte US-Außenminister Antony Blinken heute bei seinem Besuch in Kiew an. Mit einem Teil des Geldes wolle man Waffenlieferungen an das von Russland angegriffene Land finanzieren, sagte Blinken.

Ein weiterer Teil sei für Investitionen in die ukrainische Verteidigungsindustrie vorgesehen. Schließlich solle das Geld der Ukraine auch bei der Beschaffung militärischer Ausrüstung aus anderen Ländern helfen.

„Wir arbeiten daran, dass sich die Ukraine heute auf dem Schlachtfeld durchsetzen kann“, sagte Blinken bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Außenminister Dmytro Kuleba. Es gehe aber auch darum, die Ukraine in die Lage zu versetzen, künftige Angriffe abzuschrecken und abzuwehren und dem ukrainischen Volk das Recht zu sichern, über seine Zukunft selbst zu entscheiden. Am Vortag hatte Blinken bereits den ukrainische Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen.

Der mehrtägige Besuch ist für Blinken der vierte seit Kriegsbeginn im Februar 2022. Zugleich war es die erste Visite nach Verabschiedung eines lange verzögerten Hilfspakets in Höhe von 61 Milliarden US-Dollar (rund 56,5 Mrd. Euro) durch die USA.

Ein für Freitag geplanter offizieller Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Spanien und anschließend in Portugal ist abgesagt worden – offenbar wegen der schwierigen militärischen Lage in der Ukraine.

Das spanische Königshaus hatte gestern auf seiner Website bereits ein Treffen Selenskyjs am Freitag mit König Felipe VI. in Madrid und einem anschließenden Mittagessen, an dem auch Königin Leticia teilnehmen sollte, angekündigt. Diese Termine wurden nach einiger Zeit jedoch ohne Nennung von Gründen wieder gelöscht.

Von den zuständigen Regierungsstellen in Madrid, Lissabon und Kiew gab es auch heute weder eine offizielle Bestätigung für den Besuch noch für dessen Absage. Spanischen Medienberichten zufolge war in Madrid auch ein Treffen Selenskyjs mit Regierungschef Pedro Sanchez geplant. CNN Portugal berichtete aus Lissabon ohne Nennung einer Quelle, der Besuch sei wegen der Angriffe der russischen Armee im Raum Charkiw abgesagt worden.

ZIB2

Der slowakische Regierungschef Robert Fico ist nach einer Regierungssitzung angeschossen worden und ist in Lebensgefahr. Gast in der ZIB2 ist der Schriftsteller und Journalist Michal Hvorecky.

Lukratives Geschäft, aber ungeliebt

Raiffeisen International verdient viel Geld in Russland, will das Geschäft aber loswerden. Aber das ist schwieriger als gedacht.

Die Industrie unter Druck

Österreichs Industrie baut zurzeit massiv Stellen ab. Zugleich kämpfen viele Branchen aber auch mit dem Mangel an Arbeitnehmern.

Der unbeugsame Autor

Auch nach dem Mordaufruf des Iran und nach dem Messerattentat auf ihn kämpft der Schriftsteller Salman Rushdie für Meinungsfreiheit. Die ZIB2 hat mit Rushdie gesprochen.

ZIB2 mit Martin Thür, heute um 22.15 Uhr, ORF2

Mail an die ZIB2

Textfassung: Zeit im Bild

EU

Die EU-Staaten haben sich nach Diplomatenangaben auf Sanktionen gegen das prorussische Internetportal Voice of Europe in Tschechien sowie gegen drei russische Medien geeinigt.

Die Ständigen Vertreter der Mitgliedsländer sprachen sich heute in Brüssel für ein EU-weites Veröffentlichungsverbot aus. Betroffen sind neben Voice of Europe die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti sowie die Zeitungen „Iswestja“ und „Rossiskaja Gaseta“. Die EU wirft ihnen Propaganda im Angriffskrieg gegen die Ukraine vor.

Über Voice of Europe mit Sitz in Prag soll nach tschechischen Medienberichten zudem Geld an europäische Politiker geflossen sein. In diesem Zusammenhang wurden Vorwürfe gegen zwei AfD-Kandidaten für die Europawahl laut, Markus Krah und Petr Bystron. Beide bestreiten die Annahme russischer Gelder. Die EU-Länder wollen die Mediensanktionen nun Diplomaten zufolge im schriftlichen Verfahren formell beschließen.

Die heimische Liste Demokratisch, Neutral, Authentisch (DNA) setzt in ihrem Wahlkampf für die EU-Wahl auf Plakate mit ihrer Spitzenkandidatin Maria Hubmer-Mogg. Einschränkung: Derzeit habe man kaum Mittel, um diese auch aufzustellen, sagte Hubmer-Mogg heute bei einem Pressetermin. Abhilfe sollen Fördermitgliedschaften schaffen. Inhaltlich setzt man bei den Plakaten auf die Themen CoV, Zensur und Migration.

Hubmer-Mogg sah sich dabei als „ignorierte Spitzenkandidatin“ – dementsprechend ziert der Slogan auch eines der Plakate. Bisher sei in Medien von Lena Schilling als einziger weiblicher Spitzenkandidatin bei der EU-Wahl zu lesen gewesen. „Wir haben zwei weibliche Spitzenkandidatinnen. Ich bin weibliche Spitzenkandidatin, Cis-Frau und Medizinerin.“

Thematisch geht es bei der DNA bzw. ihren Plakaten vor allem um Covid-19 bzw. den Widerstand gegen die Maßnahmen dagegen. Unter dem Motto „Black Lines Matter“, eine Anspielung auf „Black Lives Matter“, mischt man auf Plakaten außerdem die Themen Zensur und CoV.

Es könne nicht sein, dass Protokolle zur Erarbeitung und Umsetzung von CoV-Maßnahmen nur großflächig geschwärzt veröffentlicht würden, sagte Hubmer-Mogg. Ganz generell trete man gegen eine „Meinungsdiktatur“ ein.

Umwelt & Klima

Wegen eines technischen Problems sind in den Lake Windermere, Englands größten und bekanntesten See, riesige Mengen unbehandeltes Abwasser geflossen.

Wie der Sender BBC heute berichtete, floss Ende Februar stundenlang Rohabwasser in den See in der zum UNESCO-Weltnaturerbe zählenden Urlauberregion Lake District im Nordwesten Englands. Ausgelöst worden sei die Verschmutzung durch einen Pumpenausfall.

Die BBC berief sich auf Unterlagen des Unternehmens United Utilities, das das Abwassernetz im Nordwesten Englands verwaltet. Laut Bericht kam es durch eine Störung zum Ausfall der Hauptpumpen, die das in den See gelangte Wasser eigentlich reinigen sollen.

Der See gilt nicht nur als Perle der Natur, die jedes Jahr Millionen Besucherinnen und Besucher anzieht. Er ist zudem ein beliebter Badeort und wurde von vielen Künstlerinnen und Künstlern gewürdigt. Unter anderen wurde er von US-Popstar Taylor Swift in ihrem Song „The Lakes“ besungen.

Wirtschaft

Die Pleitewelle in der Modebranche geht weiter. Die Modekette Esprit will heute beim Amtsgericht Düsseldorf für ihre Europaholding und sechs weitere Gesellschaften Insolvenz in Eigenverwaltung anmelden. Die Esprit Europe GmbH ist die Obergesellschaft für Esprit in Deutschland, Frankreich, Belgien, Österreich, den skandinavischen Ländern, Polen und Großbritannien.

In Österreich hat die Kette laut Firmenbuch („WirtschaftsCompass“) 17 Niederlassungen und beschäftigte 2022 rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für 2022 wird ein negatives Vorsteuerergebnis (EGT) von 0,01 Mio. Euro bei einem Umsatz von rund 37 Mio. Euro ausgewiesen.

Gespräche mit Finanzinvestor

„Ziel ist, das maßgeblich aus Deutschland geführte europäische Geschäft von Esprit zu restrukturieren und zukunftsfähig neu aufzustellen“, teilte das Unternehmen mit. Es gebe bereits Gespräche mit einem Finanzinvestor, der Interesse an den Markenrechten für Europa angemeldet habe und das operative Geschäft fortführen wolle.

Es ist das zweite Insolvenzverfahren für Esprit innerhalb von vier Jahren. Bereits 2020, in der COV-Pandemie, hatte sich die Modekette angesichts geschlossener Geschäfte unter den Schutzschirm des Insolvenzrechts geflüchtet, rund ein Drittel der Belegschaft gekündigt und 100 Filialen geschlossen. In den von der neuerlichen Insolvenz betroffenen Firmen arbeiten noch 1.500 Beschäftigte.

Der Geschäftsbetrieb soll „bis auf Weiteres“ fortgeführt werden. Die Dachgesellschaft Esprit Holdings ist an der Börse in Hongkong gelistet, der Schwerpunkt des Geschäfts ist aber in Europa.

Chronik

Im Schweizer Kanton Aargau hat ein Mann heute mehrere Passanten und Passantinnen attackiert. Er habe wahllos Menschen angegriffen, sagte ein Polizeisprecher der dpa. „Wir haben mehrere Verletzte.“ Sie seien geborgen worden und auf dem Weg ins Krankenhaus.

Der Täter, der sich zunächst in einem Gebäude verschanzt hatte, sei festgenommen worden, berichtete die Polizei um 18.38 Uhr auf X (Twitter).

Die Polizei war mit einem Großaufgebot zur Stelle. Sie hatte Anrainern und Anrainerinnen geraten, das Gebiet in Zofingen zu meiden und Türen und Fenstern zu schließen, weil noch unklar sei, ob ein oder mehrere Täter unterwegs waren. Womit die Passanten attackiert wurden, konnte der Polizeisprecher zunächst nicht sagen.

Bei der heutigen Ziehung von Lotto „6 aus 45“ sind folgende Gewinnzahlen ermittelt worden:

19 22 23 24 30 33/Zusatzzahl 12

Die richtigen LottoPlus-Zahlen:

2 4 17 22 37 42

Die richtige Joker-Zahl:

1 9 0 3 7 2

Alle Angaben ohne Gewähr

Kultur

Die australische Bergbaumilliardärin Gina Rinehart hat die National Gallery of Australia aufgefordert, ein Porträt von ihr aus einer Ausstellung des preisgekrönten Künstlers Vincent Namatjira zu entfernen. Der mit dem renommierten Archibald Prize ausgezeichnete Aborigine-Künstler hat derzeit seine erste große Einzelausstellung in dem Museum in Canberra.

Protrait in der National Gallery of Australia
IMAGO/AAP/Lukas Coch

Rinehart, die reichste Frau Australiens, wird in dem Bild wenig schmeichelhaft dargestellt. Allerdings ist Humor und Satire ein Stilmittel Namatjiras in all seinen Werken. Die Nationalgalerie wies die Forderung zurück, das Bild zu entfernen. Man begrüße aber den öffentlichen Dialog über ihre Sammlung und Ausstellungen, hieß es.

Politisch äußert einflussreich

Rinehart gilt als ausgesprochen einflussreich in Australien und setzt ihre politischen Kontakte immer wieder zur Verhinderung von strengeren Klimagesetzen ein. Auch bei mehreren Veranstaltungen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump war sie anwesend.

Ihren Reichtum verdankt sie vor allem Eisenerzlizenzen, die sie von ihrem Vater geerbt hat. Mit dieser „Kriegskasse“ baute sie ihr Unternehmen Hancock zu einem der größten Bergbaukonzerne der Welt aus.

Öffentlich sorgte sie immer wieder für Eklats, etwa 2012, als sie armen Menschen, die neidisch auf Reiche seien, riet, „weniger Zeit mit Trinken oder Rauchen oder dem Treffen von Leuten zu verbringen und lieber mehr zu arbeiten“, um selber erfolgreich zu sein.

Gleichzeitig forderte Rinehart damals die australische Regierung auf, die Mindestgehälter von 606 australischen Dollar (rund 500 Euro) pro Woche zu kürzen und gleichzeitig Steuern zu senken, um die Beschäftigung anzukurbeln.