1. Nachrichten
  2. Panorama
  3. Aus aller Welt
  4. Umstrittenes Interview mit Christoph E.: RTL löscht Sendung mit pädophilem Sex-Monster

Umstrittenes Interview mit Christoph E.: RTL löscht Sendung mit pädophilem Sex-Monster
  • E-Mail
  • Teilen
  • Mehr
  • Twitter
  • Drucken
  • Fehler melden
    Sie haben einen Fehler gefunden?
    Bitte markieren Sie die entsprechenden Wörter im Text. Mit nur zwei Klicks melden Sie den Fehler der Redaktion.
    In der Pflanze steckt keine Gentechnik
    Aber keine Sorge: Gentechnish verändert sind die
Screenshot RTL Der bekennende Pädophile Christian Egger ist auf der Flucht

Während die schweizerische Polizei nach ihm fahndet, traf sich der verurteilte Kinderschänder Christoph Egger für ein Interview mit RTL. Der Beitrag, der am Montag ausgestrahlt wurde, ist mittlerweile offline. Doch wieso gab der Sender dem Straftäter überhaupt eine Plattform?

Es ist eine gut zehnminütige RTL-Reportage, die in Schweizer Medien seit Tagen heiß diskutiert wird. Thema des Beitrags ist Pädophilie – zu sehen sind Ärzte, Betroffene und auch Pädophile wie Christoph Egger, ein verurteilter Kinderschänder aus Basel, der seit Mitte Februar von der schweizerischen Polizei gesucht wird. In dem Interview bekennt er sich zu seinem Trieb, zeigt sich reumütig und spricht von „Ekel“, wenn er an seine Taten denkt.

Christoph Egger spricht jedoch auch von Liebe, die er für seine Opfer empfand, von seiner Behandlung mit „Lucrin“, welches seinen Sexualtrieb unterdrückt und davon, dass er als Junge selbst sexuell misshandelt worden ist. Der Sender versucht an ihm das Unbegreifliche greifbar zu machen und zeigt eine Art Biografie des Straftäters. Ob das gelungen ist, bleibt fragwürdig.

Beitrag ist mittlerweile offline

Der Beitrag lief am Montagabend im RTL-Magazin „Extra“. Online ist er mittlerweile nicht mehr zu finden. Am selben Tag hatten die schweizerischen Behörden die Suche nach dem flüchtigen Kinderschänder Egger öffentlich gemacht, nachdem dieser bereits seit dem 12. Februar nicht in die Psychiatrische Klinik in Basel zurückgekehrt war.

Einen Zusammenhang mit der Ausstrahlung des Interviews soll es jedoch nicht gegeben haben. Laut des Sprechers des Justiz- und Sicherheitsdepartment Basel, Andreas Knuchel, habe die Behörde nichts über das Gespräch zwischen dem Straftäter und dem Privatsender gewusst. „RTL hat sich nicht mit uns Verbindung gesetzt. Weder vor, während oder nach der Ausstrahlung des Interviews", sagt er zu FOCUS Online. Den Behörden lagen demnach keinerlei Informationen über die Entstehung des Beitrags zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vor – und tun es offenbar noch immer nicht. „Selbst wenn wir mehr über die Umstände bei der Entstehung des Interviews hätten, könnte ich diese aus fahndungstechnischen Gründen nicht nennen", so Knuchel.

Interview ist juristisch unbedenklich

Juristisch gesehen ist dem Sender dabei nichts vorzuwerfen. Denn ein Gespräch mit dem flüchtigen Christoph Egger sei laut Knuchel nicht strafbar. Im Schweizerischen Strafgesetzbuch, gibt es genau zwei Artikel, die in diesem Fall hätten greifen können. "Für die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt galt es zu prüfen, ob ein strafbares Handeln vorliegt.“ Dabei hätte sich die Staatsanwaltschaft auf die Artikel 305 und 310 stützen können, die die Hilfestellung beim Ausbruch oder während der Flucht eines Straftäters unter Strafe stellen. Beides lag im Fall des RTL-Interviews mit Christoph Egger nicht vor.

Doch wie rechtfertigt der Sender, nicht nur dem verurteilten Pädophilen eine Plattform geboten, sondern auch den zuständigen Behörden offenbar keinerlei Auskünfte über dieses Gespräch gegeben zu haben? „RTL hat sich dazu entschieden, den Beitrag offline zu setzen und sich derzeit nicht weiter dazu zu äußern“, sagt eine Sprecherin des Senders zu FOCUS Online. Zu den Beweggründen für die Entscheidung könne sie keine weiteren Auskünfte geben. Es habe sich bei dem Interview jedoch um einen sehr ausgewogenen, unaufgeregten und gut gemachten Beitrag gehandelt.

Aktuell fahndet die Schweizer Polizei weiterhin nach Christoph Egger. Dass die Redaktion von „Extra“ den Fahndern bei ihrer Arbeit helfen könnte, will Sprecher Andreas Knuchel nicht bestätigen. „Mir ist derzeit nicht bekannt, dass es eine Kontaktaufnahme unsererseits mit der Redaktion des RTL-Magazins gab beziehungsweise geben wird. Doch auch darüber könnte ich gegebenenfalls auf fahndungstechnischen Gründen keine Auskünfte geben.“

fol
Zum Thema
Ich habe meine Opfer immer geliebt: Die Schweiz jagt den Pädophilen Christoph E.

Er gab auf der Flucht RTL ein Interview

"Ich habe meine Opfer immer geliebt": Die Schweiz jagt den Pädophilen Christoph E.

„Ich jage Kinderschänder im Internet“

LKA-Ermittler im Interview

„Ich jage Kinderschänder im Internet“

Wie ist es, sich Kinderpornografie ansehen zu müssen?

Ex-Staatsanwältin im Interview

Wie ist es, sich Kinderpornografie ansehen zu müssen?

Sie waren einige Zeit inaktiv, Ihr zuletzt gelesener Artikel wurde hier für Sie gemerkt.
Zurück zum Artikel Zur Startseite
Lesen Sie auch
Stunden nach dem Skandal-Interview - So reagiert Herzogin Kate

TV-Highlight im News-Ticker

Stunden nach dem Skandal-Interview - So reagiert Herzogin Kate

Insiderin: Wenn Prinz Philip verstorben wäre, hätten Meghan und Harry Interview verschoben

Royals im News-Ticker

Insiderin: Wenn Prinz Philip verstorben wäre, hätten Meghan und Harry Interview verschoben