Als ich in der 8. Klasse ein Praktikum bei meiner alten Heimatpfarrerin gemacht habe, hat sich etwas bei mir eingebrannt. Sie hatte ein Seelsorgegespräch mit einer Frau, die mit dem Glauben nicht ganz mitgehen konnte. In dem langen Gespräch, bei dem ich dabei sein durfte, haben sie darüber geredet, was eigentlich der Heilige Geist ist und ob Gott eigentlich ein „Lieber Gott“ ist. Ich beobachte in der Gesellschaft zwei Tendenzen: kaum jemand will noch was mit Kirche zu tun haben und die Vorurteile und Abneigungen nehmen immer mehr zu. Andererseits sieht man immer deutlicher, dass jeder ein inneres Bedürfnis nach Spiritualität und Sinnfindung hat. Ich denke das ist der Weg nach vorne und das, was mich auch schon früher so fasziniert hat. Wenn die Menschen eine Person sehen, die nahbar, offen und ansprechbar ist, dann kommen sie ins Gespräch. So eine Person möchte ich später sein. Dieser Gedanke treibt mich gerade an, wenn ich überlege ob ich zum Pfarramt passe. Ich liebe es mit Menschen zu reden, sie kennenzulernen und zu begleiten. Und ich habe das Glück so viele tolle kirchliche Vorbilder zu haben .