Mehr Aus- und Eintritte bei evangelischer Kirche

Sowohl mehr Aus- als auch Eintritte hat die evangelisch-lutherische Kirche im vergangenen Jahr verzeichnet. Die Zahl der Mitglieder sinkt damit um etwa ein Prozent. Die Austritte gehen vor allem auf Todesfälle zurück.

2013 meldeten sich insgesamt 3.985 Personen von der evangelisch-lutherischen Kirche ab, berichtete der Evangelische Pressedienst (epd) am Montag. Dies bedeute einen Anstieg bei den Austritten um 4,54 Prozent. Insgesamt verringerte sich die Zahl wieder um rund ein Prozent auf 313.352 Mitglieder. Die meisten Austritte gehen auf Sterbefälle zurück. „Die demografische Entwicklung wirkt sich in der Evangelischen Kirche in Österreich spürbar aus“, kommentierte Bischof Michael Bünker die aktuellen Zahlen. 3.887 Menschen, die der Evangelischen Kirche A.B. angehörten, seien verstorben.

Bischof Michael Bünker

APA/Herbert Neubauer

Michael Bünker

Zahl der Taufen und Eintritte gestiegen

870 Menschen traten 2013 der evangelischen Kirche A.B. bei, um 11,25 Prozent mehr als im Jahr davor. Deutlich gestiegen sei im vergangenen Jahr auch die Zahl der Taufen (2.894, das ist ein Plus von 13,71 Prozent). Der epd betont zudem, dass die absoluten Austrittszahlen unter dem Niveau von 2011 (4.251) liegen. Eine Analyse der Ursachen, vor allem der Faktoren, die sich positiv auswirken, müsse, so Bünker, auf der Gemeindeebene erfolgen und dann in gesamtkirchliche Überlegungen einfließen. Bünker: „Mit der neu geschaffenen Abteilung für Kirchenentwicklung ist die Evangelische Kirche dafür gut gerüstet.“

Per 31. Dezember 2013 gehörten insgesamt 299.699 Personen der Evangelisch-lutherischen Kirche an, mit den 13.653 Mitgliedern der Evangelisch-reformierten Kirche leben 313.352 Evangelische (A.B. und H.B.) in Österreich. Berücksichtigt man Ein- und Austritte, Taufen und Beerdigungen sowie Zu- und Wegzüge, hat sich die Mitgliederzahl der Evangelischen Kirche A.B. im Jahr 2013 wie auch im davor liegenden Jahr um jeweils 1,05 Prozent verringert.

Unterschiede in den Bundesländern

Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und Wien konnten in den letzten beiden Jahren bei den Eintrittszahlen eine deutliche Steigerung feststellen. In Kärnten gingen die Austritte um 15 Prozent zurück, während bei den Eintritten ein Plus von 11 Prozent zu verzeichnen war. Die Superintendenzen Niederösterreich und Steiermark berichteten von 25 Prozent mehr Eintritten, wobei hier auch die Austritte um 12 beziehungsweise 11 Prozent angestiegen seien.

Die Zahlen im Detail nach Superintendenzen:

Burgenland:

Eintritte: 38 (-15,56%)
Austritte: 141 (+2,17%)
Gesamt: 33.110 (-0,62%)

Kärnten und Osttirol:

Eintritte: 167 (+11,33%)
Austritte: 600 (-15,25%)
Gesamt: 50.999 (-1,08%)

Niederösterreich:

Eintritte: 137 (+24,55%)
Austritte: 561 (+12,42%)
Gesamt: 40.176 (-0,72%)

Oberösterreich:

Eintritte: 159 (+3,92%)
Austritte: 497 (+18,05%)
Gesamt: 51.108 (-0,52%)

Salzburg/Tirol:

Eintritte: 83 (+16,9%)
Austritte: 550 (+13,4%)
Gesamt: 29.296 (-0,77%)

Steiermark:

Eintritte: 113 (+25,56%)
Austritte: 679 (+11,13%)
Gesamt: 40.673 (-1,12%)

Wien:

Eintritte: 173 (+6,13%)
Austritte: 957 (+0,74%)
Gesamt: 54.337 (-2,1%)

religion.ORF.at/APA

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