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Die Flamme aus dem Grab Christi in Jerusalem. Jerusalem (kath.net/KAP) Rund 350 Millionen orthodoxe und altorientalische Christen in aller Welt blicken zu den Osterfeiertagen gebannt auf Jerusalem. Am …More
Die Flamme aus dem Grab Christi in Jerusalem.
Jerusalem (kath.net/KAP) Rund 350 Millionen orthodoxe und altorientalische Christen in aller Welt blicken zu den Osterfeiertagen gebannt auf Jerusalem. Am Karsamstag, den die orthodoxen Kirchen heuer am 4. Mai begehen, findet in der Grabeskirche eine geheimnisvolle, bis zu 1.600 Jahre alte Zeremonie statt: die "Liturgie des Heiligen Feuers". Die Zeremonie, bei der nach dem Volksglauben eine Flamme auf wundersame Weise aus dem Grab Christi hervorgeht, markiert alljährlich den Höhepunkt der orthodoxen Osterfeiern in der Heiligen Stadt.
marthe2010
Frohe Ostern!
elisabethvonthüringen
Mit menschlichen Worten nicht beschreibbar
Dem dänischen Theologen Hvidt war es gelungen, den im Jahr 2000 verstorbenen griechisch-orthodoxen Patriarchen von Jerusalem, Diodoros I., in den späten 1990er Jahren zu den Vorgängen zu befragen. Er zitierte den Patriarchen in einem Beitrag für das "Flensburger Tageblatt": "Vor dem Grab spreche ich mehrere Gebete, und dann warte ich. Manchmal kann es ein …More
Mit menschlichen Worten nicht beschreibbar

Dem dänischen Theologen Hvidt war es gelungen, den im Jahr 2000 verstorbenen griechisch-orthodoxen Patriarchen von Jerusalem, Diodoros I., in den späten 1990er Jahren zu den Vorgängen zu befragen. Er zitierte den Patriarchen in einem Beitrag für das "Flensburger Tageblatt": "Vor dem Grab spreche ich mehrere Gebete, und dann warte ich. Manchmal kann es ein paar Minuten dauern, aber meistens ereignet sich das Wunder sofort: Von genau dem Stein, an dem Jesus lag, geht ein undefinierbares Licht aus. Seine Grundfarbe ist blau, aber es hat viele Nuancen, vor allem rötliche. Mit menschlichen Worten lässt es sich nicht beschreiben."

Das Licht erhebe sich dann aus dem Stein, bewege sich dabei aber jedes Jahr anders. Manchmal stehe es bloß über dem Stein, manchmal erleuchte es das ganze Grab. Es sei von ganz anderer Beschaffenheit als gewöhnliches Licht in Öllampen, so Patriarch Diodorus: "Irgendwann sammelt sich das Licht in einer Säule und ändert seine Beschaffenheit so, dass ich daran meine Kerzen entzünden kann."

Die gewichtigsten Argumente gegen einen vermeintlichen Schwindel sind nach Ansicht von Hvidt die Zeugnisse der vielen Pilger, die über Jahrhunderte beschrieben hätten, wie sie das bläulich-rötliche Licht auch außerhalb des Grabes gesehen hatten und wie es von sich aus einige Kerzen der Gläubigen entzündete. Mehrfach sei auch überliefert, dass die Öllampen, die an den verschiedensten Stellen der Kirche hängen, von selbst zu leuchten begonnen hätten.
elisabethvonthüringen
Heuer findet/fand das Wunder am 4. Mai statt.
Orthodoxe Christen feiern Feuerwunder in Jerusalem
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elisabethvonthüringen
Jerusalemer Patriarch im Mittelpunkt
Die Vorfeier zur "Liturgie des Heiligen Feuers" beginnt am späten Karsamstagvormittag mit liturgischen Gesängen in der Kirche. Um 13 Uhr bahnt sich dann eine Delegation lokaler israelischer Beamter ihren Weg durch die Massen. Obwohl diese Beamten keine Christen sind, gehören sie fest zur Zeremonie. Ihre Anwesenheit symbolisiert die Römer aus der Zeit Jesu, die …More
Jerusalemer Patriarch im Mittelpunkt

Die Vorfeier zur "Liturgie des Heiligen Feuers" beginnt am späten Karsamstagvormittag mit liturgischen Gesängen in der Kirche. Um 13 Uhr bahnt sich dann eine Delegation lokaler israelischer Beamter ihren Weg durch die Massen. Obwohl diese Beamten keine Christen sind, gehören sie fest zur Zeremonie. Ihre Anwesenheit symbolisiert die Römer aus der Zeit Jesu, die das Grab Jesu versiegelt hatten, damit die Jünger seinen Leichnam nicht stehlen und behaupten konnten, er sei wieder auferstanden.

In dieser Tradition ist es heute Aufgabe der israelischen Machthaber, das Grab mit Wachs zu versiegeln. Bevor sie dies tun, kontrollieren sie, ob sich eine versteckte Flamme in der Kapelle befindet, an der der Patriarch seine Kerzen entzünden könnte. So sollen die israelischen Beamten sicherstellen, dass mit dem Lichtwunder kein Schwindel getrieben wird.

Um 13.45 Uhr betritt der orthodoxe Patriarch von Jerusalem die
Kirche. Er wird entkleidet, bis er nur noch von einem weißen Gewand umhüllt ist. Sämtliche Lichter in der Kirche sind erloschen. Einzig verbleibende Lichtquelle ist das Sonnenlicht, das durch das Glas der Kuppel dringt. Mit zwei großen, nicht brennenden Wachskerzen betritt der Patriarch allein die Grabkammer und kommt wenig später mit brennenden Kerzen wieder heraus. Er übergibt das Licht zuerst an den armenischen und dann an den koptischen Patriarchen. Danach reicht er die Flamme an die Gläubigen weiter.