Tina 13
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Maria, Gottesmutter - Sie suchte und liebte nicht sich, sie liebte Gott mit ganzer Herzenshingabe. Gott war ihr Hoffen, ihr Leben, ihre Liebe. Gottes heiliger Wille ging ihr über alles.

MARIA,
DIE ZWEITE, NEUE EVA, DIE NUR GOTTES WEGE GEHT UND AUS GOTT UNS MUTTER IST, HAT ALLE ÜBEL DER ERSTEN EVA STRENG GEMIEDEN

Im Heiligen Geiste hat sie getreulich sich bilden lassen. Im Heiligen Geiste wurde sie lauter Demut und dienende Opferliebe für uns alle. Sie suchte und liebte nicht sich, sie liebte Gott mit ganzer Herzenshingabe. Gott war ihr Hoffen, ihr Leben, ihre Liebe. Gottes heiliger Wille ging ihr über alles. Sie ahnte, Gottes heiligster Wille ist nur Liebe. Niemals hatte sie Gottes heiligen Willen gering geachtet oder gar verachtet, wie Eva es getan hat. Darum hat die Mutter Eva uns den Tod gebracht, Maria aber das Leben, das Leben aus der Lebensfülle Gottes.

Eva hat in ihrer Selbstsucht sich vom schlangenartigen Lügner und Mörder Satan betören lassen. Die Lüge in tausendfachen Verdrehungen ist die mächtigste Waffe Satans. Diese Waffe gebraucht er in solch verlockender Raffinesse, dass unser Verstand, und seiest du noch so hochgelehrt, seine Lüge niemals durchschauen kann.

Satan hat der Eva vorgegaukelt:
Gott wil euch nichts gönnen. Er nimmt euch alle Freiheit. Er hält euch wie Sklaven. Er erlaubt euch nicht das wahre Leben. Er will euch nicht erlauben, dass ihr aus eigenem Willen und eigener Lust euch vermehrt. Schaut die Tiere des Feldes, die sind viel freier als ihr. Die lieben und vermehren sich aus eigener Lust. Ihr dürft das nicht, weil ihr nicht frei seid.

Eva erwiderte zögernd und unsicher:
Gottes Liebe ist unser Leben. Auch das Leben unserer Kinder soll nur Gottes Liebe erweckt werden. Wenn wir da Gott nicht folgen, müssen wir sterben.

Darauf gab Satan die schlagfertige Lügenantwort:
Keineswegs werdet ihr sterben! Ihr werdet sein wie Gott! Ihr werdet aus eigener Lust und Allmacht Kinder erschaffen. Euer wahres Leben ist Freiheit und Macht, indem ihr die Gesetze des Lebens selber beherrscht. Ohne Gott. Was kümmert sich Gott um euch. Ihr müsst euer eigenes Leben wagen. Dagegen kann Gott gar nichts machen.

Eva hat diesem Lügner und Mörder geglaubt. Sie konnte in ihrer Einfalt nicht denken, dass es solche Lüge und Bosheit gibt. Darum hat sie dem Adam gesagt: Ein mächtiger Engel, der alles durchschaut, der so herrlich ist wie Gott, hat mir eine große Wahrheit gesagt. Er hat gesagt, wir sind nicht nur richtig frei und glücklich, wenn wir selber tun, was wir wollen. Dann werden wir selber sein wie Gott. Stell dir vor, wir können selber Kinder erschaffen. So mächtig sind wir.
Was dann geschah, das wissen wir ungefähr. Zwar wird heute vieles verdreht, denn der Verwirrer lügt daran immer eifrig. Wir kommen jedoch an der Tatsache nicht vorbei:

Die Kinder und Kindeskinder der Stammeltern, das ganze Menschengeschlecht ist in tiefstes Elend niedergesunken. Allein der Tod und die Schwäche des Menschen ist Elend genug. Gar nicht zu reden von der ernsten Gefahr, in den ewigen Tod der Hölle zu versinken.
Wir wollen kurz hören, was Gott den Stammeltern Adam und Eva sagen musste.

Zuerst sprach Gott zur Eva:
Viel Beschwerden will ich dir auferlegen bei deiner Mutterschaft! In Schmerzen sollst du Kinder gebären. Dennoch wirst du nach dem Manne verlangen, der über dich herrschen wird.

Was ist damit allein schon über die Eva gekommen. Niemals hätte sie Beschwerden gehabt bei ihrer Mutterschaft, wenn sie Gott treu geblieben wäre. Niemals hätte sie in Schmerzen ihre Kinder geboren. Gott hätte ihr und Adam, wie er es wollte, durch einen Schöpfungsakt seiner Liebe Kinder geschenkt. Unsterbliche Kinder Gottes. Nur in der Liebe Gottes hätten dabei Adam und Eva sich begegnen sollen, nicht in Fleischeslust.

So aber ist die Geburt schmerzvoll geworden und noch mehr ist der Tod in grauenvoller Vernichtung über sie gekommen. Niemals hätten die Menschen sterben brauchen, wenn sie Kinder Gottes geblieben wären. Nach einer Zeit der Prüfung wären sie alle ohne den Tod in die Herrlichkeit des Himmels eingegangen.
Dass die Frau nach dem Manne verlangt, der über sie herrschen wird, das lässt sich nicht ableugnen trotz aller modernen Emanzipation. Allein dass heute der Mann die Frau in ihrer von Gott eingegossenen Mutterliebe zum Kind unter ihrem Herzen soweit bedrängt und bedroht, dass sie Mörderin ihres Kindes und damit auch zur Mörderin ihres Mutterherzens wird, das beweist zur Genüge, wie grausam der Mann über sie herrscht. Wir wollen gar nicht darüber reden, wie der Mann die Frau meist nur für seine Sexgelüste braucht oder missbraucht ohne sie zu lieben. Wie grausam herrscht dadurch der Mann über die Frau und wie tief ist die Frau vor dem Manne gesunken.

Zu Adam sprach Gott:
Weil du der Frau geglaubt hast und von dem Baume des Lebens gegessen hast, von dem zu essen ich dir verboten habe, so sei der Erdboden um deinetwillen verflucht. Nur in Mühsal sollst du dich von der Erde ernähren. Dornen und Disteln soll sie dir tragen. Im Schweiße deines Angesichtes wirst du dein Brot essen, bis du wieder zur Würde zurückkehrst, von der du genommen bist. Denn Staub bist du, und zum Staube kehrst du wieder zurück.

Wie furchtbar dieser Fluch im Paradies sich auswirkt, das erleben wir tagtäglich. Kein Sterblicher kann diesem Fluch mehr entfliehen. Alle Verleugnung dieses Fluches ist verlogene Täuschung. Wir sollen nicht so tun als gäbe es keinen Tod und kein Elend. In allen Häusern dieser Welt hört man Klagen darüber.
Sie wollen den Einbruch der Lügenmacht Satans in das Menschengeschlecht nicht sehen. Sie betäuben sich dagegen, obwohl Hass und Tod, Jammer und Verzweiflung vor allen Türen stehen.

Es gibt nur eine Hoffnung des Lebens, die uns Jesus, dr Menschgewordene Sohn Gottes gebracht hat in seiner göttlichen Liebe und Allmacht. Er ist durch Maria gekommen, um uns wieder das unsterbliche Leben und die Fülle der Gotteskindschaft zu schenken, wie Gott es von Anbeginn für die Menschen wollte.
Darauf müssen wir achten! Und danach im Lichte des Glaubens leben! Sonst wird unser ganzes Leben auf Erden hoffnungslos.

Wir können uns dagegen das Verderben, das uns allen droht, durch verschiedenen Betrug betäuben, aber entfliehen können wir ihm nicht. Die elende Vergänglichkeit, der Tod, geht jeden Schritt mit uns.
Im Paradies hat Gott der Eva eine Verheißung gegeben, die wir nicht überhören dürfen. Denn es ist eine Siegesverheißung und die Hoffnung des Lebens. Gott drohte dem Satan:

"Feindschaft will ich setzen zwischen dir und der Frau! Zwischen deinen Nachkommen und ihren Nachkommen. Sie wird dir den Kopf zertreten. Du aber wirst ihrer Ferse nachstellen."

Die Frau also wird siegen über den Lügner und Mörder, der sie im Paradies betrogen hat. Der ihr das wahre unsterbliche Leben geraubt hat. Ihr und ihren Kindern. Sie wird einmal siegreich gegen diesen Verderber auftreten. Eine neue Eva, Maria. Darum wollen wir in diesen Betrachtungen genau darauf achten, wie Maria das konnte.

Und wir wollen Kinder dieser neuen Eva sein, die uns wieder das unsterbliche Leben sichert. Aber ganz einfach geht das nicht, das werden wir erfahren müssen. Denn Satan will seine Beute nicht kampflos preisgeben. Und wir Kinder Evas stehen zu tief in Todesnot. Auch tragen wir oft noch zu sehr die Art der Verneinung gegen Gottes heiligen Willen und den Schmutz Evas in unserem Blute. Wir müssen wieder ganz rein und schön werden als Kinder Gottes. Das reine Bild der Kindschaft Mariens müsste aus uns leuchten. Darüber könnte ich manches Gegenteil erzählen.

Unterwegs auf meinen langen Bahnfahrten kam ich mit einer Katechetin ins Gespräch. Sie sagte, sie habe in Theologie den Doktor mit Auszeichnung gemacht. Aber an die Gottheit Christi, sagte sie, könne sie nicht glauben. Auch die jungfräuliche Empfängnis und Geburt lehne sie ab. Die Mutter Jesu könne nicht Jungfrau sein, wenn sie Mutter ist.

Meine Erklärungen nützten nichts. Ich versuchte dann, ein wenig das Leben der Dame zu erkunden. Da musste sie zugeben, sie lebe mit einem geschiedenen Mann zusammen und ärgere sich über die Kirche, die ihre Gemeinschaft nicht als Ehe anerkennen wolle.

Darauf musste ich antworten:
"Entschuldigen sie, gnädige Frau Doktor, wenn ich da ein Wort sagen muss, das ihnen wohl nicht behagt. Aber es geht um die wahre Ehe, die Jesus in Reinheit und Unauflöslichkeit eingesetzt hat. Wir müssten einen Spiegel zur Hand nehmen können, in dem wir uns selber schauen, wie wir vor Gott sind. Wenn unser Leben dem Willen Jesu widerspricht, verlieren wir mit ihm die Harmonie und können Jesus nicht mehr verstehen. Unser Glaube an ihn wird düster. Das liegt nicht an Jesus, sondern an unserer düsteren Lebenshaltung."

Die Dame hatte ihr Reiseziel erreicht. Sie sagte beim Aussteigen: "Ihre Beurteilung muss ich ablehnen. Die riecht zu sehr nach Mittelalter."
Ein sehr trauriges Beispiel hat mir ein älterer Herr über eine Frau, eine echt zeitgemäße Eva, erzählt:

"Die Frau hatte ein hübsches und reizendes Gesicht, aber innerlich schien sie fraglich. Ein guter und braver christlicher Mann hatte sie geheiratet. Er war halt blind in sie verliebt. Da er als Bahnschaffner oft Nachtdienst hatte, war sie manchen Abend allein.

Der gute Mann hat von Freunden manches Nachteilige über seine Frau gehört. Aber da er seine Frau liebte und ihr vertraute, wies er jede Anklage zurück.
Drei Kinder hat sie im Laufe der Jahre geboren. Darüber war der Mann selig. Nur eines musste er immer mehr einsehen, die Frau war schlampig und nachlässig in der Kindererziehung. Auch konnte sie nicht sparen.

Er hatte ein nettes Haus mit Garten am Rande der Stadt, das er geerbt hatte. Er war schuldenfrei. Aber jetzt, wo es darum ging, die Kinder ordentlich zu erziehen, sollte dafür das nötige Geld vorhanden sein. Das war nicht da. Die Frau, ja, die brauchte Geld, um sich ordentlich zu kleiden und zu pflegen, wie sie verlangte."
Darüber kam es eines Abends zu einer ernsten Auseinandersetzung in der Ehe. Der Mann sagte dabei in seinem Ärger:
"Was ich alles über dich hören muss, ich will es nicht glauben, aber es wird erzählt, dass auch die Kinder nicht alle von mir sind. Wenn das wahr wäre, das wäre unerträglich. Aber ich kann es nicht glauben."

Darauf sagte die Frau spöttisch wie im Triumph:
"Warum sollte es nicht wahr sein? Ich kann es dir genau sagen: Der erste Bub, ja, der ist von dir. Damals meinte ich noch, ich darf nur mit dir schlafen. Später aber, ich sage es dir offen, wurde mir klar, dass ich auch mit einem andern Mann das Vergnügen haben kann. Warum nicht? Ihr Männer, ihr erlaubt euch das doch auch mit andern Frauen. Ich nehme es keinem Mann übel, auch dir nicht. Aber ich will auch meine Freiheit haben! Und weitere Kinder, brauchst keine Angst haben, die bekomme ich nicht mehr. Ich bin inzwischen gescheiter geworden."
Der Mann war darüber nicht aufgebraust. Wenn es auch in seinen Muskeln juckte, sie zu schlagen. Er tat es nicht. Er hüllte sein Gesicht in die Hände, kniete vor dem Kreuz nieder, das noch in der Stube war und er hat wohl vor dem Kreuz geweint. Vor dem Kreuz, das er von seiner Mutter hatte.

Erst nach einer Weile, während die Frau spöttisch zu ihm schaute, stand er auf,
ging zu ihr an den Tisch und fragte nur:

"Und jetzt, wie soll es weitergehen? Ich meine der Kinder wegen.
Ich selber, ich will nicht klagen, dass ich eine solche Frau habe. Ich muss mich damit abfinden. Aber die Kinder, darum bitte ich dich, die sollen normal in der Familie leben und sollen ihr Leben ordentlich entfalten können."
Die Frau meinte darauf spöttisch:

"Nun ja, Essen und Schlafen haben sie. Der Älteste, der Deine, ist ja schon bald selbstständig, verdient sein eigenes Brot. Und die andern, du wolltest, dass sie studieren. Das kostet viel. Aber ich habe das Recht, auch ordentlich zu leben."
Nach wenigen Jahren kam es soweit, dass das Geld, das der Mann verdiente, nicht mehr zur Erziehung der jüngeren Kinder reichte. Die Frau machte Schulden, nahm viel Geld auf von der Bank. Das Haus wurde gefährlich belastet. Der Mann war entsetzt, als er das feststellen musste.

Er klagte der Frau:
"Da geht das Haus drauf. Das darf nicht sein. Die Kinder brauchen ein Daheim. Und ich brauche auch ein Daheim, wenn ich in den Ruhestand gehe. Und du, denkst du nicht weiter?"

Darauf sagte sie spöttisch:
"Oh ja, ich denke weiter und habe schon weiter gedacht. Ich habe das Haus mit Schulden belastet, weil ich weiter denke. Mein Freund, nun ja, du sollst es wissen, der nimmt mich zu sich als Frau und als Verkäuferin für sein Möbelgeschäft. Damit er das konnte, musste ich ihm Geld geben. Das konnte ich, wir haben doch Ehe und Erbgemeinschaft in unserem Ehevertrag. Ich hab nur das genommen, was mir zusteht."

Der Mann reif empört:
"Aber die Kinder, die brauchen uns doch noch! Wenn´s auch nicht meine Kinder sind. Bitte, vergiss nicht, du bist doch ihre Mutter!"

Die Antwort der Frau lautete:
"Auf die Kinder kann ich nicht Rücksicht nehmen. Ich habe das Recht zu meinem Leben. Die sollen sehen, wie sie leben! Die sind alt genug. Die sollen arbeiten, die brauchen nicht studieren."

Da ging der Mann zur Türe, öffnete sie weit und sagte nur: "Dann sind wir also geschieden. Bitte geh! Geh sofort! Alles andere soll auf Rechtswegen geordnet werden."

Die Frau ging sofort und sagte nur:
"Gut, dass ich vorgebaut habe. Meine Sachen habe ich gestern schon holen lassen. Damit lebt wohl!"

Der Mann stand noch da, wie der Nachbar, der mit ihm bei der Bahn beschäftigt war und ihm ein guter Freund war, sagte:
"Na, Robert, siehst du es endlich ein! Das war keine Frau. Das war eine von den Modernen, die nur sich selber suchen. Das ist die alte und heute wieder moderne Eva, die alles an sich raffen und alles nur verderben kann."

"Du kennst meine Familie. Warst schon öfters bei uns, wenn du heimkamst und deine Frau nicht da war. Wir haben fünf Kinder, alle und alles ist bei uns wohlauf, du weißt es. Das danke ich meiner Emma. Sie ist das wahre Herz der Familie. Das kann sie nur sein, das muss ich gestehen, weil sie so fromm ist. Sie beschämt mich oft. Aber sie sagt, ohne die Hilfe vom Himmel kann sie nichts. So aber brauchen wir an nichts Mangel leiden.

Robert, das ist das Geheimnis einer guten Frau und Mutter, ihre Liebe zu Gott, dem Herrn. Nur in Gott und aus Gott kann sie den Egoismus der alten Eva überwinden und ist lauter selbstlose dienende Liebe. Die Emma würde eher selber verhungern als dass die Familie Mangel leidet.
Du weißt, wir haben das Haus mit Mühe und Opfer gebaut. Ich hatte oft Sorge, dass wir die in Schulden ersticken. Die Emma hat nur gelächelt und gesagt, der hl. Josef wird schon helfen, wenn wir brave Kinder Gottes bleiben.

Seit Jahren sind wir schuldenfrei und können für die Ausbildung der Kinder alles leisten. Das ist das Geheimnis der sparsamen Hausfrau, die fast nichts für sich braucht.

Robert, du bist mein Freund, du und deine zwei Kinder, die noch daheim sind, ihr könnt bei uns essen. Meine Schwester, die pensionierte Lehrerin, die jetzt bei mir wohnt, soll deinen Haushalt in Ordnung halten, bis du eine neue Reglung gefunden hast. Robert, sag ja! Alles weitere wird sich finden."
Immer wieder begegnen wir in den Frauen Maria oder Eva. Oder auch, was noch schlimmer sein kann, weil es so trügerisch ist, Eva und Maria in einer Frau.

Die Maria erhebt, die Eva erniedrigt. Die Maria erhebt zum Geist Gottes. Die Eva erniedrigt zum Fleisch des Verderbens.

Maria ist ganz eingegangen in den Geist Gottes. Ist reinste Braut des Heiligen Geistes geworden. Sie ist aufgeblüht in der Schönheit der Liebe Gottes, wenn es auch Opfer der Selbstverleugnung kostete. Aber in ihrem Herzen wurde sie immer reiner und schöner und reicher. Sie wurde voll des Lichtes und der Liebe Gottes. So nur wurde sie Quelle und Mutter des wahren Lebens für alle Menschenkinder.

Die Eva hat zu sehr sich selber gesucht. Darum hat sie auf Satan gehört, der ihr alle Selbstwünsche versprach. Der ihr die Lust des Fleisches aufzeigte, wie sie darin sich ganz selber findet, endlich ganz selbst sein kann ohne Vorschrift von höchster Liebe, die eben doch zu hoch ist für leibliches Leben.

Eva hat in ihrer Selbstsucht auf den gehört und dem geglaubt, der in seiner Selbstsucht alles verloren hat, was ihn wirklich erhoben hätte zur höchsten Lichtfülle, zur vollsten Freiheit und Macht in Gottes unendlicher Herrlichkeit und unerschöpflicher Liebesfülle.

Das alles hätte Satan bewahrt und in noch größerer Fülle erhalten, wenn er sich Gottes heiligem Willen untergeordnet hätte, weil ohne den erhaltenden Willen Gottes nichts in Seligkeit Bestand haben kann. Das hat Satan nicht einsehen wollen. Er wollte ganz selbst sein ohne Gott. Damit ist er in sein enges Selbst niedergesunken. Und er meint, je mehr er sich nun selbst behauptet, umso mehr sei er Gott ähnlich. Das ist sein Sturz, seine Selbstverdammung, aus der er in seinem Stolz nie mehr herausfindet.

Seine Hoffnung ist, dass er nun Gott alle Geschöpfe, besonders das Menschengeschöpf entreißen könne und so Gott entmachten werde. Darum die raffinierte, verlogene und verderbliche Verführung Satans im Paradies.

Wie sehr Satan immer wieder gelingt, Menschen ganz in seinen Wahn zu ziehen und zu verderben, das habe ich einmal erlebt in meiner Zeit als Wehrmachtspfarrer im Lazarett.

Da kam in Jahre 1944, da ohnehin schon alle wussten, die noch ein Hirn hatten, dass der Krieg verloren sei, ein SS-Propagandaleiter ins Lazarett und holte die halbwegs wieder geheilten Soldaten in einen Vortragsraum zusammen. Ich konnte dabei hinter einer nicht ganz geschlossenen Tür mithorchen. Der SS-Mann sagte, dass der Krieg nicht verloren sei. Denn der Führer stehe über allem. Der Führer weiß längst, dass ein Niedergang kommen musste. Dann aber werde er unerwartet die Welt durch einen siegreichen Schlag in Staunen und Schrecken versetzen. Was mich aber am meisten empörte, das waren seine Worte:
"Da ist ein Jesus Christus, wie sie glauben, als Gottes Sohn Mensch geworden. Das ist ein blinder Glaube, der niemandem hilft. Wir aber wissen, dass Adolf Hitler tatsächlich ein von Gott gesandter Mann ist, der unserem Volke nicht nur Heil versprochen hat, sondern uns allen auch das wahre Heil bringen wird. Unsere Aufgabe, ja, unsere strenge Pflicht ist es nun, dem von Gott gesandten Führer Adolf Hitler zu glauben und mit ihm auszuhalten bis zum glorreichen Sieg. Wer das nicht tut, der versündigt sich nicht nur gegen unser Volk, sondern auch gegen Gott, weil der Führer uns von Gott gesandt ist."

Was der SS-Mann weiter noch gesagt hat, das konnte ich nicht mehr hören, weil ein Posten mich wegdrängte. Aber mir war das genug, um zu wissen, solcher Blindheit verfallen die Menschen, die in ihrer Selbstsucht der Verführung Satans glauben.

Die Schuld Eva im Paradies war vor allem, dass sie diesem Schlangenschleicher zugehört hat. Freilich, er prahlte sich mächtig und erhaben auf, dass sie fast davon geblendet wurde. Aber sie hörte ihm weiter zu, weil er ihre Selbstsucht lockte. Sie wurde immer neugieriger, tiefer, immer noch tiefer in die Geheimnisse des Lebens einzudringen.
Der Baum des Paradieses ist symbolisch zu sehen. Wesentlich ging es um die tieferen Lebensgeheimnisse des Menschen.

Gott wollte den Menschen in die eigenen Lebensgeheimnisse hineinnehmen. Nur durch einen Akt der reinen Schöpferliebe Gottes, nicht durch Fleischeslust, sollten weitere unsterbliche Menschenkinder erschaffen werden. Die Stammeltern selber sollten dafür in die geisterfüllte Liebe Gottes emporreifen. Darin hat leider der Verführer die Eva und sie davon niedergerissen.

Zum Verständnis dafür sollen wir beachten, was der Evangelist Johannes zu Beginn seines Evangeliums schreibt:
"Er (Jesus) kam in sein Eigentum, doch die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, die an seinen Namen glauben. Die nicht aus dem Geblüte, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind."

"Aus Gott geboren", das ist es, was uns Eva durch ihre Fleischesbegierde genommen hat, sodass sie durch Adam nur noch sterbliche Menschen zeugen und gebären konnte. Alle ihre Kinder und Kindeskinder sind nun sterblich durch Eva und Adam.

Darum hat Gott uns die neue Eva geschenkt. Maria. Sie hat ihr Herz in reinster Liebe bewahrt, ganz unbefleckt, wie sie es von Gott empfangen hatte. Sie ist dadurch Braut des Heiligen Geist es geworden und hat uns durch den Heiligen Geist den Sohn Gottes geschenkt, der als Menschensohn uns neuer Adam wurde.

So können wir durch den neuen Adam und durch die neue Eva wieder wahre unsterbliche Kinder Gottes werden.

Aber den sterblichen Leib, den uns Eva von Satan eingehandelt hat, müssen wir alle ertragen und auch erleiden. Die Umwandlung oder Neugestaltung in den unsterblichen Leib versichert uns Jesus in besonderer Weise in seinem eucharistischen Geheimnis, indem er uns seinen unsterblichen Leib zur Speise gibt. Er sagt: "Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm. Der hat das ewige Leben."

"Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und ich durch den Vater lebe (als Menschensohn) so wird auch der, der mich isst, durch mich leben."
Wir müssen Jesus darin unbedingt glauben und dürfen in keiner Weise an seinem Wort zweifeln. Wenn wir dabei vieles nicht mit unserem Verstand begreifen können, so ist das selbstverständlich, weil kein Geschöpf Gott in seiner unendlichen Wahrheit erfassen kann. Und schon gar nicht in seiner Allmacht und in seiner Liebe. Darum müssen wir glauben. Besonders müssen wir Jesus glauben, wenn es um die unerforschlichen Geheimnisse des Lebens aus Gott geht.

Bedenken wir zum Abschluss nur noch das eine Wort Jesu:
"Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er gestorben ist. Und jeder, der im Leben an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben." (Joh 11,25)
So sicher ist das Wort Jesu und so unbedingt seine Verkündigung über das neue Leben, dass wir als Kinder Gottes wieder unsterblich erhalten werden.

Wir können uns vorstellen, wie sehr die alte Eva immer noch sich aus ganzem Herzen sehnt, dass ihre Kinder unsterbliche Kinder Mariens werden.

Möchten doch alle Mädchen und Frauen die Sehnsucht Evas in sich tragen, dass ihr Herz sich wandelt im unbefleckten Herzen Mariens und sie durch Maria Mütter des Lebens werden!

(von Pfarrer Hermann Wagner)
Tina 13
"Feindschaft will ich setzen zwischen dir und der Frau! Zwischen deinen Nachkommen und ihren Nachkommen. Sie wird dir den Kopf zertreten. Du aber wirst ihrer Ferse nachstellen."
Die Frau also wird siegen über den Lügner und Mörder, der sie im Paradies betrogen hat. Der ihr das wahre unsterbliche Leben geraubt hat. Ihr und ihren Kindern. Sie wird einmal siegreich gegen diesen Verderber auftreten. …Mehr
"Feindschaft will ich setzen zwischen dir und der Frau! Zwischen deinen Nachkommen und ihren Nachkommen. Sie wird dir den Kopf zertreten. Du aber wirst ihrer Ferse nachstellen."

Die Frau also wird siegen über den Lügner und Mörder, der sie im Paradies betrogen hat. Der ihr das wahre unsterbliche Leben geraubt hat. Ihr und ihren Kindern. Sie wird einmal siegreich gegen diesen Verderber auftreten. Eine neue Eva, Maria. Darum wollen wir in diesen Betrachtungen genau darauf achten, wie Maria das konnte.