EdithTheresia
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Piusbruderschaft erkennt das II.Vatikanische Konzil zu 95% an. AUS mit der Tradition?!

Mehr dazu siehe PIUS.INFO
Donnerstag, den 05. September 2013 um 09:34 Uhr
Der folgende Beitrag wurde jüngst auf der Website des amerikanischen Distrikts der Piusbruderschaft veröffentlicht, bezieht sich allerdings auf eine Veröffentlichung aus dem letzten Jahr, die aber auch heute von Bedeutung ist und die pius.info deshalb in deutscher Übersetzung veröffentlicht:
Ein paar Auszüge aus einem Vergleich von Dr. John Lamont machen deutlich, wie die Piusbruderschaft für Fragen an das II. Vatikanische Konzil geächtet wurde, während heterodoxe Liberale eine Freikarte bekommen, weil sie das akzeptieren, was die Gesell-schaft wünscht.
Aus der jüngsten Medienflut über die erwartete (und jetzt gegebene) Antwort Bischof Fellays an die Kongregation für die Glaubenslehre hinsichtlich der doktrinellen Präambel, gibt es einen bemerkenswerten Artikel.
Viele Journalisten haben erkannt, dass dieses die Piusbruderschaft betreffende Ereignis von großer Bedeutung für die ganze Kirche ist. Sie bezeichnen es als einen „historischen Moment", von „entscheidender Bedeutung für die Kirche" und sogar als „Wendepunkt", der langfristige Auswirkungen für die katholische Welt haben wird. Ein ausgezeichneter Kommentar zu diesem Aspekt stammt vom Redakteur von Inside the Vatican, Dr. Robert Moynihan:
„Aber wichtiger als die Wirkung auf das historische Urteil dieses Pontifikats, die Art und Weise wie diese Angelegenheit geklärt wird, wird eine tiefgreifende Auswirkungen auf die Kirche selbst sein, wie sie sich und ihre Sendung in der Welt, in der Zeit und in der Geschichte sieht, und daher darauf, wie die Kirche ihre Tätigkeit und das Lebens im Hinblick auf die säkulare Welt außerhalb der Kirche orientiert."
Doch Dr. Moynihan endet hier nicht – er gibt den Grund dafür an, warum dies so ist:
„Die strittige Frage ist die traditionalistischen Priesterbruderschaft St. Pius X ... aber die tiefere Frage ist des Zweiten Vatikanischen Konzils und wie das Konzil interpretiert werden sollte. [2]"
Dies bringt es auf den Kern der Sache: Welches Maß an Autorität besitzt das Zweite Vatikanische Konzil? Wie kann man bestimmte konziliare Lehren, die nicht in Übereinstimmung mit dem vorkonziliaren Lehramt sind, miteinander versöhnen?
Zusätzlich zu solchen Frage, wie sie von Msgr. Brunero Gherardini und Roberto de Mattei gestellt wurden, hat Dr. John Lamont in Chiesa eine sorgfältige Analyse der schriftlichen Auseinandersetzung zwischen Mons. Fernando Ocariz und der Priesterbruderschaft St. Pius X., vertreten durch Fr. Jean-Michel Gleize [7], veröffentlicht, die auch ähnlich entscheidende Fragen stellt. Dr. Lamont bringt darin deutlich die doktrinäre Position der Priesterbruderschaft St. Pius X. zum II. Vatikanum zu Ausdruck vis-à-vis mit dem authentischen Lehramt:
„Die erste Frage, die sich einem Theologen über die Position der Priesterbruderschaft St. Pius X. stellt, betrifft die Frage nach der Autorität des Zweiten Vatikanischen Konzils. [Mons. Ocariz Artikel] ... scheint zu behaupten, dass eine Ablehnung der Autorität des II. Vatikanischen Konzils die Grundlage für die Kluft zum Heilige Stuhl ist. Aber für jeden, der sowohl die theologische Position der Priesterbruderschaft St. Pius X. als auch das Klima der theologischen Meinung in der katholischen Kirche kennt, ist diese Behauptung schwer zu verstehen. Die Punkte die von P. Gleize erwähnt werden, sind nur vier der voluminösen Lehren des II. Vatikanischen Konzils. Die Priesterbruderschaft St. Pius X. lehnt nicht das II. Vatikanische Konzil in seiner Gesamtheit ab: im Gegenteil, Bischof Fellay hat erklärt, dass die Piusbruderschaft 95% der Lehren akzeptiert."
Dr. Lamont fügt mit Ironie hinzu:
"Dies bedeutet, dass die Piusbruderschaft loyaler zur Lehre des II. Vatikanums steht als viele Priester und die Hierarchie der katholischen Kirche."
Es ist wichtig zu betonen, dass die Texte des Zweiten Vatikanischen Konzils, die von der Priesterbruderschaft St. Pius X. abgelehnt werden, von den Gruppen [den Liberalen. – pius.info)] innerhalb der Kirche akzeptiert werden, die andere Lehren dieses Konzils ablehnen.
In Fortsetzung der Analyse heißt es:
"Man könnte annehmen, dass es dann diese besonderen Texte sind - über Religionsfreiheit, die Kirche, die Ökumene und die Kollegialität – die das Problem darstellen. Die Kluft zwischen dem Heiligen Stuhl und der Priesterbruderschaft St. Pius X. entsteht, weil die Piusbruderschaft diese einzelnen Elemente des II. Vatikanischen Konzils ablehnt, nicht wegen einer Absicht seitens des Heiligen Stuhls das Zweiten Vatikanische Konzil als Ganzes zu verteidigen ...
(...)
Die letztere Gruppe [die Liberalen] behauptet schlicht,, dass bestimmte Lehren der katholischen Kirche nicht wahr sind. Sie lehnen die katholische Lehre ab, Punkt. Die Priesterbruderschaft St. Pius X., auf der anderen Seite, behauptet nicht, dass die Lehre der katholischen Kirche falsch ist. Stattdessen behauptet sie, dass einige der Äußerungen des Zweiten Vatikanischen Konzils im Widerspruch zu anderen päpstlichen Lehren stehen, die eine größere Autorität besitzen und dass damit die Annahme der Lehren der katholischen Kirche die Annahme dieser Lehren mit mehr Autorität erfordert, und die Ablehnung der kleinen Anteil von Fehlern im Vatikanum. Sie behauptet, dass die eigentliche Lehre der katholischen Kirche in den früheren und maßgeblichen Aussagen zu finden ist."
Dr. Lamont wirft eine weitere Frage auf: "Wie kann es irgendwelche Einwände gegen die Priesterbruderschaft geben, die auf die Wahrung der Wahrheit des päpstlichen Verlautbarungen mit großer Autorität besteht?"
Diese Frage beantwortet sich in der Tat von selbst. Es kann keinen solchen Einwand geben. Wenn die Position der Priesterbruderschaft St. Pius X. zur kirchlichen Lehre selbst als zu beanstanden beurteilt wird, muss man behaupten, dass diese Position nicht dem entspricht, was die lehramtlichen Verlautbarungen tatsächlich lehren und damit, dass die Priesterbruderschaft St. Pius X. die Bedeutung dieser Aussagen verfälscht. Diese Behauptung ist nicht einfach zu halten, denn als diese früheren Verlautbarungen verkündet wurden, trugen sie zu einem substanziellen Werk theologischer Arbeit bei, nach der sich die Interpretation richtet. Die Bedeutung, die die Priesterbruderschaft St. Pius X. ihnen zuschreibt ist aus diesem Werk abgeleitet und entspricht dem, wie diese Aussagen zu dem Zeitpunkt verstanden wurden, als sie gemacht wurden.
Der Autor stellt dann logischerweise diese letzte Frage:
„Diese Tatsache führt zu einem Punkt von größerer Dringlichkeit mit einer dritten Frage, die sich dem Theologen stellt: was lehren diese Aussagen tatsächlich, wenn es nicht das ist, was der Priesterbruderschaft St. Pius X. sagt, dass sie zu lehren?
... was ist die maßgebliche Lehre der katholischen Kirche zu den Punkten, die zwischen der Priesterbruderschaft St. Pius X. und dem Heiligen Stuhl umstritten sind?"
Dr. Lamont beschließt seine Analyse mit dieser Aussage, die die universelle Bedeutung der Beziehungen der Priesterbruderschaft St. Pius X. zu Rom unterstreicht:
„Die Natur der Lehre der katholischen Kirche über die Religionsfreiheit, die Ökumene, die Kirche und die Kollegialität, ist von großer Bedeutung für alle Katholiken. Die Fragen die bei den Gesprächen zwischen dem Heiligen Stuhl und der FSSPX aufgeworfen wurden, betreffen somit die gesamte Kirche, nicht nur die Parteien in den Gesprächen."
(...)
Leicht gekürzte Fassung des Beitrags