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Simonvon
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Was ist Demut?

Interviewausschnitt mit Pater Menekes: Was ist Demut?
Rübezahl
@Julie31
Demut ist eine Tugend. Eher ist sie die Tugend, welche alle anderen miteinander verbindet.
Insofern "hat man" Demut nicht von heute auf morgen oder zu 100 Prozent.
Der Weg zur Erlernung der Demut ist ein andauernder und einer, auf dem man zeitlebens nicht auslernen wird.
>>Kann man überhaupt von sich selber demütig werden?<<
Wie jede Tugend und jedes gute Werk, kann man auch die Demut …Mehr
@Julie31

Demut ist eine Tugend. Eher ist sie die Tugend, welche alle anderen miteinander verbindet.

Insofern "hat man" Demut nicht von heute auf morgen oder zu 100 Prozent.

Der Weg zur Erlernung der Demut ist ein andauernder und einer, auf dem man zeitlebens nicht auslernen wird.

>>Kann man überhaupt von sich selber demütig werden?<<

Wie jede Tugend und jedes gute Werk, kann man auch die Demut nicht aus sich selbst "tun", immer sind diese Dinge ein Gnadengeschenk Gottes, bei denen ich als Mensch mitwirken darf.

>>bekomme ich das Geschenk der Demut von Gott nicht weil woanders was falsch läuft?<<

So einfach kann man das nicht reduzieren.
Es gibt viele verschiedene Grade der Demut.
Wenn man ein besonderes Ideal an Demut vor Augen hat, darf man sich nicht entmutigen lassen, wenn man sieht, dass man davon noch weit entfernt ist.

Ein erster und wichtiger Schritt ist übrigens schon damit getan, dass man vor sich selbst erkennt, dass man nicht (genug) demütig ist.

Alles andere geschieht dann in vielen kleinen Schritten. Oft wird man auch - wie bei so vielem - dieselben Fehler oft wieder begehen.

Wichtig ist vor allem das persönliche Mühen und das Voranschreiten-Wollen.

Man darf (soll) auch Gott im Gebet um den Fortschritt in der eigenen Demut bitten.

Ein ganz wichtiger Aspekt in Bezug auf das Erlernen der Demut ist: die Geduld - die Geduld mit sich selbst.

>>Wie geht das ohne das man soweit geht ,sich selbst nicht zu lieben<<

Wirkliche Demut impliziert natürlich auch immer, dass man sich selbst tatsächlich liebt - nämlich: sich liebt in seiner eigenen Schwachheit und trotz seiner eigenen Schwachheit.

Und warum? Aus dem Wissen heraus, dass Gott selbst uns ebenfalls eben mit dieser unseres Schwachheit liebt. Er weiß um unsere Fehler und Schwächen.
An uns liegt es, den Willen zu haben, im Guten voranzuschreiten und nach einem "Fallen" immer wieder aufzustehen in der Reue und im Sakrament der Hl. Beichte.

Die eigene Schwachheit soll und darf natürlich nicht zu >>Minderwertigkeitkomplexenn<< führen.
Vielmehr sollen wir uns immer bewusst sein, dass letztlich Gott unsere einzige Kraft und Quelle ist, gleichzeitig wir aber Seine Kinder sind, für die Er in Seinem Sohn alles gegeben hat.
Julie31
"Andere größer sein zu lassen als mich selbst", mit der Umsetzung habe ich kleine Probleme. Wie geht das ohne das man soweit geht ,sich selbst nicht zu lieben, Minderwertigkeitkomplexe zu bekommen. Kann man überhaupt von sich selber demütig werden? Es wird doch alles von Gott geschenkt. Wenn ich es nicht schaffe, dann bekomme ich das Geschenk der Demut von Gott nicht weil woanders was falsch läuft?
Michele
Demut kommt von "humilitas", das bedeutet u. a. "Bodenhaftung". Der Demütige "trifftet also nicht ab." :-))