Immanuel Kant
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Barbarossas Entrückung

Am 10. Juni des Jahres1190, auf dem Höhepunkt der Reichsherrlichkeit, wurde Kaiser Friedrich I, genannt Barbarossa, von Gott entrückt.
„Höhepunkt der Reichsherrlichkeit“ bedeutet die grösste Annäherung an den Gnadenstand des Paradieses. Die Materie begann in dieser Zeit wieder durchscheinend zu werden und sich zu verklären.

Am 11. Mai 1189 brach der Kaiser mit einem 100.000 Mann-Heer von Regensburg zum dritten Kreuzzug ins Heilige Land auf, um die von Sultan Saladin eroberten heiligen Stätten zu befreien.

Am 7. Mai 1190 kam es bei Philomelion zur ersten Schlacht mit einem feindlichen türkischen Heer, das aber allein durch die Vorhut des Kreuzfahrerheeres aufgerieben wurde.

Am 18. Mai 1190 kam es dann zur siegreichen Schlacht von Iconium, als der 67-jährige Kaiser, an der Spitze des Heeres reitend, sich als erster auf die Seldschuken stürzte, von denen 45.000 Mann getötet wurden.

Nach diesem Sieg war klar, dass die Truppen Saladins gegen die gewaltige Kampfkraft des deutschen Heeres nicht die geringste Chance haben würden.
Die geheime Hintergrundmacht, die auch damals schon aktiv war, beschloss daher den Kaiser zu ermorden, um dadurch die deutschen Kreuzfahrer zu demoralisieren.
Mit der Ermordung Barbarossas wurden die Assassinen beauftragt, eine schiitische Meuchelmördersekte, die politische Auftragsmorde durchführte und ihre Opfer mit einem vergifteten Dolch töteten.
Dabei war eherner Grundsatz, dass der Dolch immer sein Ziel finden musste, auch wenn der Mörder selbst dabei umkam.
Der Anführer der Assassinen, der „Alte vom Berge“ bereitete seine Leute mit Hypnose und Drogen auf ihre Einsätze vor.

Am 10. Juni 1190 nahm der Kaiser ein Bad in dem Fluss Saleph.
Der Assassine näherte sich lautlos schwimmend dem Kaiser. Kurz bevor er den Kaiser erreicht hatte, kamen zwei Engel angeflogen, zogen den Kaiser aus dem Wasser und flogen mit ihm davon.
Der Assassine konnte seinen Leuten nur berichten, dass der Kaiser, als er ihm gerade den Dolch in den Rücken rammen wollte, plötzlich verschwunden ist.
Die Kreuzfahrer suchten tagelang tauchend das Flussbett und die Uferregionen ab, doch der Kaiser blieb spurlos verschwunden.

Als die Kunde vom spurlosen Verschwinden des Kaisers im Reich eintraf, befürchtete der Reichskanzler, dass der Glaube des Volkes an die Göttlichkeit des Kaisertums erschüttert würde und man sagte dem Volk daher, dass der Kaiser ertrunken sei und wegen der grossen Hitze irgendwo notbestattet werden musste.
Kaiser Barbarossa ist ja der einzige Deutsche Kaiser, der kein Grab hat, eben weil er noch lebt.

Danach kam es zu Engelerscheinungen im Volk und die Engel sagten den Leuten: „Kaiser Friedrich lebt und wird zurückkommen“.
Daraus ist in der Folge dann die Barbarossasage entstanden.

Der Kaiser befindet sich in einer Art Halbschlaf im Zustand vollkommener Glückseligkeit.
Wie auf einer Leinwand sieht er die gesamte nachfolgende deutsche Geschichte, die Reformation, den 30-jährigen Krieg, die Befreiungskriege, den ersten und zweiten Weltkrieg etc.
Er weiss alles. Er ist umgeben von vielen Grossen des Reiches, die ebenfalls auf ihre Wiederkehr warten.

Friedrich Rückert (1788 - 1866) hat diese Vorgänge in einem eindrucksvollen Gedicht verarbeitet:

Der alte Barbarossa,
Der Kaiser Friederich,
Im unterird'schen Schlosse
Hält er verzaubert sich.
Er ist niemals gestorben,
Er lebt darin noch jetzt;
Er hat im Schloß verborgen
Zum Schlaf sich hingesetzt.
Er hat hinabgenommen
Des Reiches Herrlichkeit,
Und wird einst wiederkommen
Mit ihr, zu seiner Zeit.
Der Stuhl ist elfenbeinern,
Darauf der Kaiser sitzt;
Der Tisch ist marmelsteinern,
Worauf sein Haupt er stützt.
Sein Bart ist nicht von Flachse,
Er ist von Feuersglut,
Ist durch den Tisch gewachsen,
Worauf sein Kinn ausruht.
Er nickt als wie im Traume,
Sein Aug' halb offen zwinkt;
Und je nach langem Raume
Er einem Knaben winkt.
Er spricht im Schlaf zum Knaben:
Geh hin vors Schloß, o Zwerg,
Und sieh, ob noch die Raben
Herfliegen um den Berg.
Und wenn die alten Raben
Noch fliegen immerdar,
So muß ich auch noch schlafen
Verzaubert hundert Jahr.
Immanuel Kant
Das ist von Mystikern geschaut worden. Es gibt ja viele Wahrheiten, die nicht in Büchern stehen.
Oenipontanus
Nur weil irgendwer herumphantasiert, ist das Daherphantasierte noch lange nicht Realität! 🤪
Immanuel Kant
Es ist aber bereits seit vielen Jahrhunderten im Volksbewusstsein verankert.
Oenipontanus
"Der Assassine näherte sich lautlos schwimmend dem Kaiser. Kurz bevor er den Kaiser erreicht hatte, kamen zwei Engel angeflogen, zogen den Kaiser aus dem Wasser und flogen mit ihm davon."
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"Der Assassine näherte sich lautlos schwimmend dem Kaiser. Kurz bevor er den Kaiser erreicht hatte, kamen zwei Engel angeflogen, zogen den Kaiser aus dem Wasser und flogen mit ihm davon."

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kyriake
Im Fachjargon nennt man das Entrückung!!!
Oenipontanus
Klar doch. 🥱