Wer ist Ștefan cel Mare?

Ștefan III. cel Mare oder Stefan der Große (* um 1433 in Borzești; † 2. Juli 1504 in Suceava) war ein moldauischer Woiwode.
Mit Hilfe des walachischen Woiwoden Vlad III. Drăculea bestieg Stefan 1457 den Thron des Fürstentums Moldau. Stefan lag lange im Streit mit seinen ungarischen Nachbarn, die seinen Thronvorgänger Petru Aron (dem Mörder seines Vaters Bogdan Voivod) im siebenbürgischen Szeklerland beherbergten. Er forderte vehement dessen Auslieferung. Die Ungarn benutzten jedoch Petru Aron als Druckmittel gegen Stefan, indem sie mit dessen Wiedereinsetzung auf den Thron der moldauischen Herrschaft drohten. In der Konsequenz eruierte Stefan mehrfach den ungarischen Nachbarn und eroberte die Festungen Cetatea Albă und Chilia, die seit der Zeit von Johann Hunyadi unter ungarischer Herrschaft standen. Als die Ungarn daraufhin 1467 mit 40.000 Mann unter König Matthias Corvinus in der Moldau einmarschierten, schlug Stefan sie in der Schlacht von Baia vernichtend; der ungarische König selbst entkam, schwer verletzt, nur knapp. Stefan führte im Gegenzug eine Strafexpedition nach Ungarn und kehrte mit reicher Beute zurück. In den Folgejahren normalisierte sich das Verhältnis zwischen den beiden Monarchen Gott sei Dank.
1471–1474 unterstützte Stefan mehrfach die Walachei, um sie aus dem Machtbereich der Osmanen zu lösen. Das gelang jedoch nicht, weil die eingesetzten Woiwoden dem enormen osmanischen Druck nicht standhalten konnten. Die starke osmanische Garnison in der Stadt Giurgiu war nur 6–8 Reiterstunden von Bukarest entfernt. Um den wiederholten Übergriffen aus dem Norden ein Ende zu bereiten, befahl Sultan Mehmed II. 1475 einen Angriff auf die Moldau, aber Stefan besiegte die über 120.000 Invasoren mit einem eigenen Heer von nur 40.000 Mann überraschend bei Vaslui. Der türkische Chronist Seaddedin sprach von einer noch nie da gewesenen Niederlage der Osmanen. Nach diesem Sieg versuchte Stefan, die europäischen Mächte gegen die Osmanen zu mobilisieren, allerdings ohne jeden Erfolg.
Im folgenden Jahr dann wurde sein Heer bei Războieni geschlagen. Die Osmanen griffen unter persönlicher Führung des Sultans mit 150.000 Soldaten an. Stefan hatte allerdings nur entsetzlich wenige 20.000 aufzubieten, da ein großer Teil seines Heeres gegen die im Osten eingefallenen Tataren kämpfen musste. Die Tataren konnten zwar geschlagen werden, aber das Heer konnte Stefan nicht mehr rechtzeitig gegen den Sultan beistehen. So war der Ausgang der Schlacht vorhersehbar. Obwohl in einer deutlichen Unterzahl, griff Stefan die Osmanen an. Trotz ihres Sieges mussten sich die Osmanen wieder zurückziehen, weil sie Nachschubschwierigkeiten hatten.
Keines der Ziele, die sich der Sultan vor dem Feldzug gegen Stefan gesetzt hatte, konnte erreicht werden. Die wichtigsten Festungen wie Neamț, Chilia, Cetatea Albă und Suceava konnten sich erstaunlicherweise halten. Die Niederlage gegen die Osmanen blieb so für Stefan ohne Folgen. Ganz so wie der Tod Christi ein Sieg war.
Stefans Suche in Europa nach Unterstützung gegen die Osmanen war wenig erfolgreich, aber für seinen Beschluss, „die rechte Hand des Heiden abzuschneiden“, wurde er von Papst Sixtus IV. als verus christianae fidei athleta (wahrer Verteidiger des Christlichen Glaubens) belobigt. Hilfe erhielt er aber nicht. Nach 1484 hatte Stefan es nicht nur mit neuen osmanischen Angriffen zu tun (Cetatea Albă und Chilia fielen 1485 an die Osmanen), sondern auch mit Polens Anschlägen auf die Selbständigkeit der Moldau. Allerdings erhielt Stefan von Matthias Corvinus – als Entschädigung für die unterlassene Hilfe der Ungarn gegen die Türken und den Verlust der zwei wichtigen Stützpunkte Chilia und Cetatea Albă – Besitztümer in Transsilvanien (darunter die Burgen Cetatea de Baltă und Ciceu). 1497 wehrte er einen polnischen Angriff vor Suceava ab und besiegte die Polen im Codrul Cosminului. Anschließend führte er eine Strafexpedition bis kurz vor Krakau und kehrte wiederum mit reicher Beute zurück.
Enttäuscht von der Interesselosigkeit der anderen europäischen Mächte (!), den Kampf gegen die Osmanen fortzuführen (Ungarn hatte einen Nichtangriffspakt mit Istanbul geschlossen, ebenso Polen), schloss er 1503 schließlich mit Sultan Bayezid II. einen Vertrag ab, der Moldaus Unabhängigkeit bewahrte, aber mit einem jährlichen Tribut von 4000 Golddukaten erkauft werden musste. Obwohl Stefans Regierungszeit von ständigen Kämpfen gekennzeichnet war, brachte sie auch eine beachtliche kulturelle Entwicklung. Nicht weniger als 44 Kirchen und Klöster („Moldauklöster“) sowie zahlreiche Festungen ließ Stefan bauen. Der Fürst wurde 1504 auf dem Friedhof von Kloster Putna begraben. Gott sei seiner Seele gnädig.
Don Reto Nay
Inzwischen ist das Video auch auf der freien Video-Webseite gloria.tv: Când a fost să moară Ştefan
Ștefan cel Mare
Don Reto Nay
Hier ist das Lied, das den Tod von Stefan cel Mare besingt: www.youtube.com/watch Die [russisch-] orthodoxen Klänge sind unverkennbar.
Ștefan cel Mare
Etwas anders dargestellt auf der Website Wikipedia: de.wikipedia.org/wiki/Ștefan_cel_Mare
Ștefan cel Mare