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Freiburger Weihbischof Wehrle: mit 72 in Ruhestand

(gloria.tv/ KNA) Der Freiburger Weihbischof Paul Wehrle (72) geht in den Ruhestand. Papst Benedikt XVI. nahm am Montag Wehrles Wunsch nach einem Amtsverzicht an, wie der Vatikan und das Erzbistum Freiburg zeitgleich bekanntgaben. Wehrle begründete seinen Rückzug mit gesundheitlichen Problemen und einer im Alter nachlassenden Belastbarkeit.

Der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch zeigte Verständnis für Wehrles Entscheidung und würdigte dessen jahrzehntelange Arbeit. Der Weihbischof habe in seinem 31-jährigen Wirken Herausragendes geleistet und «viel Kraft, Aufmerksamkeit und Klugheit» für den Dienst in der Kirche investiert.

Wehrle, der 1981 zum Bischof geweiht wurde, geht damit als einer der dienstältesten deutschen Bischöfe in den Ruhestand. Er will künftig als Seelsorger in Radolfzell sowie im Rahmen seiner Möglichkeiten auch in bischöflichen Diensten tätig sein. Wehrle soll am 16. September in Freiburg offiziell verabschiedet werden.

Mit der Entpflichtung Wehrles beginnt nach Bistumsangaben zugleich die Suche nach einem Nachfolger. Die Erzdiözese wolle «mit Blick auf ihre Größe und die vielen Aufgabengebiete» auch künftig über drei Weihbischöfe verfügen, hieß es. Zollitsch werde dazu die entsprechenden Schritte einleiten.

Als Weihbischof gehörte Wehrle seit seiner Weihe im Jahr 1981 zum obersten Führungsteam des zweitgrößten deutschen Bistums. Für die deutsche Bischofskonferenz war er in verschiedenen Funktionen tätig, etwa im Dialog zwischen Kirche, Kunst und Wissenschaft. Wehrle ist zudem Beauftragter der Bischofskonferenz für die katholischen Stipendienwerke Cusanuswerk und Katholischer Akademischer Ausländer-Dienst (KAAD). Auch leitete er die Arbeitsgruppe «Grundfragen der Gemeindepastoral».

Der aus Singen am Hohentwiel stammende Wehrle wurde 1969 zum katholischen Priester geweiht. Im Anschluss an seine theologische Promotion erhielt er einen Lehrauftrag an der Theologischen Fakultät Freiburg und war Dozent in der Priesterausbildung. Nach einer Station als Professor für Religionspädagogik der Universität Eichstätt kam er nach Freiburg zurück. Seit 1990 ist er Honorarprofessor an der Universität Freiburg.

Nach dem gesundheitsbedingten Rücktritt des damaligen Freiburger Erzbischofs Oskar Saier 2002 übernahm Wehrle bis zur Ernennung Zollitschs die Leitung des Erzbistums.