JosefBordat
2,3 Tsd.

Otto Normalforscher

Wissen ist Macht – so meinte bereits Francis Bacon im frühen 17. Jahrhundert mit Blick auf das Kapital Englands im Bereich technischer Innovation. Tatsächlich hatte der Aufstieg seines Landes sehr viel mit wissenschaftlichem Fortschritt zu tun. Bacon schlug vor, diesen systematisch anzustreben und dafür eine eigene Institution zu gründen. So entstand die Royal Society und viele andere Wissenschaftseinrichtungen folgten in Europa. Die Folge: Wissen wurde institutionalisiert. Seitdem sind es die Universitäten und nach Planck, Leibniz oder Helmholtz benannte Forschungsinstitute, die jene klingenden Namen tragen, um allen zu suggerieren: Hier ist das Wissen der Zeit aufgehoben.

Dass damit nicht nur dem systematischen Fortschritt durch die Konzentration der wissenschaftlichen Kräfte gedient ist, sondern zugleich auch das nicht-institutionalisierte Wissen aus privater Forschung an den Rand gedrängt wird, zeigt Peter Finke. Finke war Professor für Wissenschaftstheorie an der Universität Bielefeld, bevor er aus Protest gegen die Bologna-Reform vor der Pensionsgrenze die Alma Mater verließ. In seinem Buch Citizen Science. Das unterschätzte Wissen der Laien versammelt er Fakten und Argumente für eine Wertschätzung der Beiträge des Normalbürgers zum Wissensbestand. Es ist die weltweit erste Einführung in Grundlagen, Motive und Reichweite des Bürgerwissens. - jobo72.wordpress.com/2014/03/21/otto-normalforscher/

JoBo