Blasphemisches Foto "Piss Christ" in Avignon zerstört
Bild: Die Stadt Avignon
(gloria.tv/ KNA) Unbekannte haben im südfranzösischen Avignon ein als blasphemisch kritisiertes Kunstwerk zerstört.
Französischen Medienberichten vom Montag zufolge drangen die beiden Männer mit einem Hammer und einem spitzen Gegenstand in die Galerie ein und hackten auf das Foto ein. Aufseher, die sich dazwischenstellen wollten, seien von den Tätern bedroht worden. Um das Werk hatte es bereits zuvor Streit gegeben. Auf dem Foto, das der US-Amerikaner Andres Serrano 1987 anfertigte, ist ein Kruzifix zu sehen, das in ein Glas mit dem Urin des Künstlers getaucht ist.
Den beiden Männern gelang es laut Bericht, die Galerie nach der Tat zu verlassen. Kulturminister Frederic Mitterrand erklärte am Sonntagabend, zwar sei das Kunstwerk für Teile der Bevölkerung schockierend. Zerstörung bringe aber das Grundprinzip der künstlerischen Schöpfungsfreiheit in Gefahr. Galeriedirektor Yvon Lambert kündigte an, die Ausstellung am Dienstag wieder zu öffnen und das umstrittene Werk dann in seiner zerstörten Form zu präsentieren. Das Foto wird in einer Ausstellung «Ich glaube an Wunder» gezeigt, die noch bis zum 8. Mai zu sehen sein soll.
Am Samstag hatte in Avignon eine zweite Gebetskundgebung der traditionalistischen Piusbruderschaft gegen das Kunstwerk stattgefunden, die vom Distriktoberen Regis de Cacqueray angeführt wurde. Daran beteiligten sich nach unterschiedlichen Angaben zwischen 800 und 1.800 Menschen. Die Ausstellung war während der Kundgebung bereits vorübergehend geschlossen. Zu einer ersten Kundgebung der Piusbruderschaft hatten sich vor einer Woche rund 200 Menschen betend und kniend vor der Galerie eingefunden.
Auch Erzbischof Jean-Pierre Cattenoz verlangte, das Foto aus der Ausstellung zurückzuziehen. Es sei herabwürdigend für den christlichen Glauben; Christen würden davon gedemütigt. Er erinnerte daran, dass jüngst in Frankreich das Urinieren auf den Koran mit drei Monaten Haft bestraft worden sei. Cattenoz kritisierte die Stadt Avignon, die sich an der Finanzierung der Ausstellung beteiligte. Zugleich sprach er von einer Verbindung zwischen dem Freimaurertum und der Ausstellung des Fotos.
Das Foto hatte bereits 1989 in den USA für Proteste gesorgt. In Australien war ein Abzug des Bildes 1997 ebenfalls zerstört worden.
In Frankreich wurde das Werk bereits mehrfach öffentlich gezeigt, ohne dass es zu Reaktionen gekommen wäre, so etwa im Pariser Centre Pompidou und 2007 in Avignon.
(gloria.tv/ KNA) Unbekannte haben im südfranzösischen Avignon ein als blasphemisch kritisiertes Kunstwerk zerstört.
Französischen Medienberichten vom Montag zufolge drangen die beiden Männer mit einem Hammer und einem spitzen Gegenstand in die Galerie ein und hackten auf das Foto ein. Aufseher, die sich dazwischenstellen wollten, seien von den Tätern bedroht worden. Um das Werk hatte es bereits zuvor Streit gegeben. Auf dem Foto, das der US-Amerikaner Andres Serrano 1987 anfertigte, ist ein Kruzifix zu sehen, das in ein Glas mit dem Urin des Künstlers getaucht ist.
Den beiden Männern gelang es laut Bericht, die Galerie nach der Tat zu verlassen. Kulturminister Frederic Mitterrand erklärte am Sonntagabend, zwar sei das Kunstwerk für Teile der Bevölkerung schockierend. Zerstörung bringe aber das Grundprinzip der künstlerischen Schöpfungsfreiheit in Gefahr. Galeriedirektor Yvon Lambert kündigte an, die Ausstellung am Dienstag wieder zu öffnen und das umstrittene Werk dann in seiner zerstörten Form zu präsentieren. Das Foto wird in einer Ausstellung «Ich glaube an Wunder» gezeigt, die noch bis zum 8. Mai zu sehen sein soll.
Am Samstag hatte in Avignon eine zweite Gebetskundgebung der traditionalistischen Piusbruderschaft gegen das Kunstwerk stattgefunden, die vom Distriktoberen Regis de Cacqueray angeführt wurde. Daran beteiligten sich nach unterschiedlichen Angaben zwischen 800 und 1.800 Menschen. Die Ausstellung war während der Kundgebung bereits vorübergehend geschlossen. Zu einer ersten Kundgebung der Piusbruderschaft hatten sich vor einer Woche rund 200 Menschen betend und kniend vor der Galerie eingefunden.
Auch Erzbischof Jean-Pierre Cattenoz verlangte, das Foto aus der Ausstellung zurückzuziehen. Es sei herabwürdigend für den christlichen Glauben; Christen würden davon gedemütigt. Er erinnerte daran, dass jüngst in Frankreich das Urinieren auf den Koran mit drei Monaten Haft bestraft worden sei. Cattenoz kritisierte die Stadt Avignon, die sich an der Finanzierung der Ausstellung beteiligte. Zugleich sprach er von einer Verbindung zwischen dem Freimaurertum und der Ausstellung des Fotos.
Das Foto hatte bereits 1989 in den USA für Proteste gesorgt. In Australien war ein Abzug des Bildes 1997 ebenfalls zerstört worden.
In Frankreich wurde das Werk bereits mehrfach öffentlich gezeigt, ohne dass es zu Reaktionen gekommen wäre, so etwa im Pariser Centre Pompidou und 2007 in Avignon.