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'Es ist die Krise des Glaubens'

zum lesen anklicken!!!!!!!!!!Die Glaubenskrise ist die schlimmste Krise, welche andere Krisen als Folgekrisen verursacht. Die Krisen des Katholischen aber lassen sich allein von der Eucharistie her überwinden. Ein Kommentar von Michael Gurtner

Salzburg (kath.net) Von vielen Krisen ist in den letzten Jahren zu hören. Alles scheint in Krise zu sein: Der Glaube und die Gläubigen, von der „Krise des Klerus“ und der „Krise der Bischöfe“ hört man sprechen, eine Krise der Moral und eine Krise der Universitäten, die Gotteskrise ist ebensowenig eine Wortneuschöpfung wie die Kirchenkrise, und die Liturgiekrise gilt ohnedies als das Paradebeispiel schlechthin. Kurz: alles scheint in einer einzigen Krise zu stecken. Doch genau das ist es! Es ist eine einzige Krise im letzten, und die verschiedenen, exemplarisch aufgezählten Krisen sind verschiedene Facetten und Gesichter einer einzigen Krise.

Bei allen positiven Ansätzen und Aufbrüchen, welche man auch mitdenken muß um nicht ein schiefes Bild zu zeichnen, so bleibt das zu zeichnende Bild doch in recht trüben Farben gehalten, wenn man realistisch bleiben und die Situation des Westens in der heutigen Zeit nicht krampfhaft beschönigen möchte.

Doch auf welche Krise lassen sich diese vielen Facetten zusammenführen?

Es ist die Krise des Glaubens, und damit die schwerste aller Krisen. Denn diese Krise des lebendigen Glaubens lähmt eine jede rechte Initiative, welche aus den anderen Krisenfacetten herausführen möchte. Sie ist die schlimmste aller Krisen, denn sie ist es, welche die anderen Krisen als Folgekrisen verursacht, welche nur deren bittere, aber dennoch logische und folgerichtige Konsequenzen sind. Ein mangelnder oder mangelhafter Glaube fördert Falsches und führt somit nach und nach zu Folgekrisen, und zugleich verhindert ein mangelhafter oder mangelnder Glaube, daß die rechten Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Es ist ein fataler Teufelskreis, aus dem auszubrechen nicht leicht ist.

Den Ursachen auf den Grund gehen

Es ist nicht leicht aus dem Dilemma herauszukommen, aber dennoch nicht unmöglich. Dazu ist es aber notwendig, mit großer Ehrlichkeit dem eigentlichen Urproblem auf den Grund zu gehen und dabei nicht auf Wechselhaftes zu schauen, sondern auf die Sache selbst. Nur wenn wir ganz vom ewigen Christus her denken und ganz auf den ewig wahren Glauben abzielen werden wir aus der einen Krise mit ihren Folgekrisen wieder herauskommen können. Stellen wir den methodischen versuch an, die irrigen Ansichten quasi rückwärts nach-zudenken so daß wir, vom jeweiligen Krisensymptom ausgehend, in logischer Stringenz zum Ansatz des falschen Denkweges vorstoßen, indem wir Schritt um Schritt die Frage stellen „was sind die Grundlagen für dieses und jenes Denken?“, dann ist auffallend, daß viele, wenn nicht gar alle Krisen als gemeinsamen Ansatzpunkt einen Glaubensmangel im Allgemeinen zu haben scheinen, und hier wiederum ganz speziell einen Mangel im Zentrum des katholischen Glaubens, nämlich im Glauben an die Allerheiligste Eucharistie. In diesem Punkt scheinen wirklich die Fäden zusammenzulaufen, hier scheint der gemeinsame Ausgangspunkt nicht weniger Einzelkrisen zu liegen. Und es ist eigentlich auch nicht weiter erstaunlich, erklärt sich doch die gesamte Theologie letztlich von der Christologie im Allgemeinen und der Kreuzestheologie im Speziellen her. Wenn es hier, in diesem Kernstück katholischer Theologie, zu irrigen Ansichten kommt, dann hat dies unweigerlich schwerwiegende Folgefehler als Konsequenz.

Denn von hier aus erklärt sich letztlich die Kirche, das Weihepriestertum, die Liturgie im gesamten und das Hl. Meßopfer im Besonderen, das Gottesbild, die Rechtfertigung und die moralischen Grenzen des Menschen. Denn alles was gegen die göttliche Ordnung und gegen die Wahrheit steht ist Grund des Kreuzestodes Gottes, und selbiger ist einziger Grund unserer Erlösung. In der Eucharistie ist die Permanenz des Gottesopfers gewährleistet, welches wir verschuldet haben und welches uns dennoch erlöst.

An unserer Haltung gegenüber dem real und wahrhaft präsenten Herrn Jesus Christus, welcher in der Gestalt des Brotes mit Fleisch und Blut, Menschheit und Gottheit, mit Leib und Seele wahrhaft, dauerhaft und sinnenhaft opfernd und erlösend gegenwärtig ist und bleibt, entscheidet sich auch der Rest unseres Glaubens, unseres Kirchen- und Gottesverständnisses. Denn weil das Kreuzesopfer der Grund der selbstoffenbarenden Menschwerdung Gottes war und das Altaropfer ident ist mit diesem, hängt von unserem Eucharistieverständnis unser Gottesbild. Und weil die Kirche nicht wäre ohne den Opfertod Jesu, hängt auch das rechte Kirchenverständnis am rechten Eucharistieverständnis. Die Kirche hängt an der Eucharistie, und das Verständnis der einen am Verständnis der anderen.
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Wollen wir also die eine Krise in ihren zahlreichen Facetten überwinden, so gehen wir fehl wenn wir allein an äußeren Strukturen ansetzen. Die Frage nach „Zugangsbedingungen zu den Ämtern“ ist ebenso verfehlt wie die Frage nach einer Neuordnung der Pfarrei- und Diözesanstrukturen.

Nichts ist so schädlich für neue Berufungen, als wenn wir das Priesteramt reduzieren auf praktische Aspekte und weltliches Personalkalkül. Veränderte (verkürzte) Aufgabenbereiche der Priester, neue Pastoralpläne und umgestaltete Bistums- und Pfarreistrukturen sind letztlich reine Kosmetik die nur für den Augenblick hält und wie Schminke zerfließen wird. Werden Strukturen unattraktiv und zusätzlich das Priestertum auf rein praktische Funktionalität reduziert, dann werden sich künftig nur noch weniger Männer zu einem Ruf des Herrn ihr fiat – adsum zu sagen getrauen.

Doch wenn nach und nach Laien mit eigentlich priesterlichen Aufgaben betraut werden? Wenn der Priester nur noch dort eingesetzt wird wo es gar nicht mehr anders geht? Wenn man das Gefühl hat: eigentlich will man lieber Laien anstatt Priestern?

Deshalb ist die Frage nach der praktischen Nützlichkeit eine zwar verführerische, aber auch eine trügerische. Die eigentliche Frage muß nach der theologischen Wahrheit sein: was ist die Eucharistie? Und von da ausgehend: Was die Kirche? Was der Wille Gottes? Wozu die Liturgie? Was der Priester? Nur wenn wir ein wahrheitsgetreues Verständnis der allerheiligsten Eucharistie haben, werden wir auch die übrigen Fragen recht beantworten können, um sie dann recht umzusetzen.

Im Zentrum steht Christus – und deshalb die Eucharistie

Wenn wir also die wahrnehmbaren Krisensymptome überwinden wollen, dann kann dies nur über eine Korrektur der Glaubensirrtümer gehen, und das wird nur von Christus selbst her möglich sein, und deshalb von der Eucharistie her. Darum ist, auch wenn es ein wenig entfernt erscheinen mag, das Zurechtrücken des Eucharistieverständnisses der einzige Ansatzpunkt, von welchem her sich die Krise bewältigen lassen wird. Doch was soll man tun? Wo muß man ansetzen?

Nun, die wirklich zentrale Schlüsselstelle ist, den Glauben an die Realpräsenz wieder herzustellen. Und zwar auf allen Ebenen und mit allen nötigen Mitteln. Es muß sozusagen wieder „selbstverständlich“ werden daß man als Katholik weiß: die Hostie ist wahrhaft Christus selbst!

Die Überzeugung daran wird so manche Knoten wie von selbst auflösen. Wer ehrlichen Herzens die Überzeugung der göttlichen Realpräsenz in den eucharistischen Gestalten von Brot und Wein bekennen kann, wer bekennen kann: „ja, das IST wahrhaft der Leib und das Blut des Herrn“, der ist allein deswegen noch kein Heiliger. Aber diese seine Glaubensüberzeugung ist die Grundlage dafür, um andere Taten und Entscheidungen recht ausfallen zu lassen. Von der Eucharistie her müssen sich die Konsequenzen entwickeln, und zwar in die unterschiedlichsten Bereiche hinein: in die Pfarreien und deren Weise die Liturgie zu begehen, in die alltäglichen Verhaltensweisen der Gläubigen, in den Umgang der Familien untereinander, bis hin zu den Verantwortungsträgern in den Diözesen. Wer von der Eucharistie her denkt, wird anders handeln und entscheiden, weil er sich in ganz besonderer Weise vor Gottes Angesicht gestellt weiß.

Wer von der Eucharistie her denkt, für den kann Gott nicht allein eine kommende oder ferne Realität sein, sondern für den ist Gott konkret und greifbar, der kann anders, konkreter zu Gott gehen als der, für den Gott nur eine unsichtbare, nicht wirklich wahr- und greifbare Wirklichkeit ist: Vor dem Tabernakel, vor der Monstranz spricht es sich anders mit Gott als im Wald oder auf dem Berg, weil hier, vor dem Allerheiligsten, die Gegenwart Gottes konkreter wird und gleichsam durch physische Präsenz verdichtet ist – und der Mensch als Leib-Seelisches Wesen ja immer wieder auch des Wahrnehmbaren bedürftig um die nicht unmittelbar wahrnehmbaren Wahrheiten zu verinnerlichen. (Unter anderem) aus diesem Grund ist es nicht dasselbe, ob wir in einer schönen, kunstvoll ausgestalteten Kirche zu Gott beten oder in einem kahlen Raum oder im Freien.

Gott hat uns die Kirche sichtbar, das Priestertum menschlich und das Opfer physisch eingesetzt, um unserer menschlichen Natur mit all ihren geistigen Gebrechen entgegenzukommen, damit wir das, was veritas divina ist, besser zu erkennen imstande sind. Nicht Gott braucht das Äußere, das Natürliche, das Kulturelle und das Kultische, sondern es ist für den Menschen da der dessen bedarf, um zur Erkenntnis des Heilsbringenden zu gelangen und sich diese Erkenntnis bewahren zu können.

Was also ist konkret zu tun?

Fassen wir an dieser Stelle kurz die wesentliche Aussage zusammen: Das Zentrum des Glaubens ist also das Kreuzesopfer, welches in der heiligsten Eucharistie fortbesteht, die wir durch Christus mittels des Priesters in der Kirche physisch gegenwärtig haben, weil dies die der menschlichen Wahrheitserkenntnis angemessene Weise ist. Von diesem Kernpunkt her müssen wir unser weiteres Vorgehen entwickeln, wenn wir die Krise etwas abdämpfen, oder eines Tages vielleicht sogar wieder umkehren wollen. Wollen wir das (unsichtbare) Denken also wieder christozentrieren, so …