Genn beklagt Druck auf Bischöfe
(gloria.tv/ KNA) Münsters Bischof Felix Genn geht mit Vorbehalten in das zweite Gesprächsforum über die Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland am Freitag und Samstag in Hannover. Im Interview mit der Münsteraner Bistumszeitung «Kirche + Leben» (Freitag) beklagte er, dass von verschiedenen Seiten Druck auf die Bischöfe ausgeübt werde. Namentlich kritisierte er den Mainzer Theologen Gerhard Kruip. Dieser meine, dass Bischöfe ihrer pastoralen Verantwortung nicht gerecht würden, wenn sie die Treue zur gegenwärtigen Linie in Rom zuerst betonten.
Kruip hatte die Erwartung bekundet, dass die in Hannover anwesenden Bischöfe sich dazu verpflichten, sich gegenüber Rom für gezielte Veränderungen einzusetzen. Der Wissenschaftler ist Mitinitiator des Theologen-Memorandums «Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch». Darin fordern die rund 300 Unterzeichner Reformen in der Kirche, darunter eine stärkere Beteiligung der Gläubigen an der Bestellung von Amtsträgern und ein Ende des Pflichtzölibats. Auch dürften wiederverheiratete Geschiedene nicht einfach ausgeschlossen werden.
Nach den Worten Genns dient die Äußerung Kruips weder der «Stilbildung in Hannover» noch einer geistlichen Atmosphäre. «Druck hilft einem wachen Hören aufeinander überhaupt nicht», so der Bischof. Es gehe nämlich nicht bloß um einen formalen Blick nach Rom, «sondern um die Einbindung kirchlichen Lebens in das Ganze der Universalkirche». Die Teilnehmer in Hannover seien herausgefordert, «eine hohe Disziplin zu üben, um im konkreten Dialog miteinander eine Kultur der Liebe zu leben».
Zum Umgang mit Wiederverheirateten in der Kirche betonte Genn, dass eine Zulassung zu den Sakramenten nur auf weltkirchlicher Ebene entschieden werden könne. Für ihn sei aber zunächst einmal wichtig, dass ein Geschiedener nicht exkommuniziert sei. Ein Bewusstsein dafür zu bilden, «erfordert eine hohe Einfühlsamkeit bis hinein in unsere sprachlichen Äußerungen, aber auch im Bereich des kirchlichen Arbeitsrechtes».
In Hannover findet das zweite Gesprächsforum statt, zu dem die Deutsche Bischofskonferenz im Rahmen des Gesprächsprozesses zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland einlädt. Das Treffen, zu dem 300 Delegierte erwartet werden, steht unter dem Leitwort «Die Zivilisation der Liebe - unsere Verantwortung in der freien Gesellschaft» und rückt die Caritas in den Mittelpunkt. Laut Genn ist beim karitativ-gesellschaftlichen Engagement der Kirche nicht nur die verbandliche Arbeit der Caritas gefragt, sondern die Gesamtheit aller Christen.
Kruip hatte die Erwartung bekundet, dass die in Hannover anwesenden Bischöfe sich dazu verpflichten, sich gegenüber Rom für gezielte Veränderungen einzusetzen. Der Wissenschaftler ist Mitinitiator des Theologen-Memorandums «Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch». Darin fordern die rund 300 Unterzeichner Reformen in der Kirche, darunter eine stärkere Beteiligung der Gläubigen an der Bestellung von Amtsträgern und ein Ende des Pflichtzölibats. Auch dürften wiederverheiratete Geschiedene nicht einfach ausgeschlossen werden.
Nach den Worten Genns dient die Äußerung Kruips weder der «Stilbildung in Hannover» noch einer geistlichen Atmosphäre. «Druck hilft einem wachen Hören aufeinander überhaupt nicht», so der Bischof. Es gehe nämlich nicht bloß um einen formalen Blick nach Rom, «sondern um die Einbindung kirchlichen Lebens in das Ganze der Universalkirche». Die Teilnehmer in Hannover seien herausgefordert, «eine hohe Disziplin zu üben, um im konkreten Dialog miteinander eine Kultur der Liebe zu leben».
Zum Umgang mit Wiederverheirateten in der Kirche betonte Genn, dass eine Zulassung zu den Sakramenten nur auf weltkirchlicher Ebene entschieden werden könne. Für ihn sei aber zunächst einmal wichtig, dass ein Geschiedener nicht exkommuniziert sei. Ein Bewusstsein dafür zu bilden, «erfordert eine hohe Einfühlsamkeit bis hinein in unsere sprachlichen Äußerungen, aber auch im Bereich des kirchlichen Arbeitsrechtes».
In Hannover findet das zweite Gesprächsforum statt, zu dem die Deutsche Bischofskonferenz im Rahmen des Gesprächsprozesses zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland einlädt. Das Treffen, zu dem 300 Delegierte erwartet werden, steht unter dem Leitwort «Die Zivilisation der Liebe - unsere Verantwortung in der freien Gesellschaft» und rückt die Caritas in den Mittelpunkt. Laut Genn ist beim karitativ-gesellschaftlichen Engagement der Kirche nicht nur die verbandliche Arbeit der Caritas gefragt, sondern die Gesamtheit aller Christen.