Der Abendmahlssaal gehörte der Mutter des Evangelisten Markus. Er starb als Bischof von Alexandrien

Johannes Markus, der später einfach Markus genannt wurde, war von Geburt an Jude. Er war der Sohn jener Maria, die Besitzerin des Zönakulums oder "Obergemachs" war, das den ersten Christen in Jerusalem als Versammlungsort diente (Apostelgeschichte 12,12). Zum Zeitpunkt des Todes des Erlösers war er noch ein Jugendlicher. In seiner Beschreibung des jungen Mannes, der dabei war, als Jesus ergriffen wurde, und der vor dem Pöbel floh und sein Leinentuch" zurückließ, könnte der zweite Evangelist möglicherweise seine eigene Identität eingeprägt haben.

In den folgenden Jahren erlebte der rasch heranreifende Jüngling das Wachstum der jungen Kirche im Abendmahlssaal seiner Mutter und machte sich mit ihren Traditionen vertraut. Dieses Wissen machte er sich bei der Abfassung seines Evangeliums zunutze. Später begleitete Markus seinen Cousin Barnabas und Saulus auf ihrer Rückreise nach Antiochia und auf ihrer ersten Missionsreise. Markus war jedoch zu unreif für die Mühen dieser Arbeit und verließ sie deshalb in Perge in Pamphylien, um nach Hause zurückzukehren.

Als sich die beiden Apostel auf ihre zweite Missionsreise vorbereiteten, wollte Barnabas seinen Cousin mitnehmen. Paulus lehnte jedoch ab. Daraufhin unternahmen die beiden Vettern eine Missionsreise nach Zypern. Die Zeit heilte das gespannte Verhältnis zwischen Paulus und Markus, und während der ersten römischen Gefangenschaft (61-63) leistete Markus dem Paulus wertvolle Dienste (Kol. 4,10; P

Als sich die beiden Apostel auf ihre zweite Missionsreise vorbereiteten, wollte Barnabas seinen Cousin mitnehmen. Paulus lehnte jedoch ab. Daraufhin begaben sich die beiden Vettern auf eine Missionsreise nach Zypern. Die Zeit heilte das gespannte Verhältnis zwischen Paulus und Markus, und während der ersten römischen Gefangenschaft (61-63) leistete Markus dem Paulus wertvolle Dienste (Kol. 4,10; Philem. 24), und der Apostel lernte ihn zu schätzen. Als Paulus zum zweiten Mal in Ketten lag, bat er Markus um seine Anwesenheit (2 Tim 4,11).

Zwischen Markus und Petrus bestand eine innige Freundschaft; er spielte die Rolle des Begleiters, Jüngers und Dolmetschers des Petrus. Nach gängiger patristischer Meinung war Markus bei der Predigt des Petrus in Rom anwesend und schrieb sein Evangelium unter dem Einfluss des Apostelfürsten. Dies erklärt, warum Ereignisse, an denen Petrus beteiligt war, mit aufschlussreichen Details beschrieben werden (z. B. der große Tag in Kapharnaum, 1,14f.). Über das spätere Leben des Markus ist wenig bekannt. Sicher ist, dass er als Bischof von Alexandria in Ägypten den Märtyrertod starb. Seine Reliquien wurden von Alexandria nach Venedig überführt, wo in der Markuskathedrale ein würdiges Grabmal errichtet wurde.

Das Markusevangelium, das kürzeste der vier Evangelien, ist in erster Linie ein römisches Evangelium. Es ist in Rom entstanden und an das römische, oder sagen wir, an das westliche Christentum gerichtet. Ein weiteres großes Verdienst ist seine chronologische Darstellung des Lebens Christi.

Der Evangelist Markus wird als Löwe dargestellt, weil er sein Evangelium in der Wüste beginnt: "Die Stimme eines Rufers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn', oder weil er den Herrn als den unbesiegten König darstellt." (Auszug aus Das Gnadenjahr der Kirche, Pius Parsch)