Großbritannien: Kritik an Erlaubnis für Abtreibungswerbung

(gloria.tv/ KNA) Britische Abtreibungsgegner haben gegen eine Entscheidung protestiert, nach der private Anbieter von Abtreibungen künftig für ihre Dienste werben dürfen. Wie britische Medien am Wochenende berichteten, sollen nach dem Willen der Werbe-Selbstregulierungsbehörden auch profitorientierte Kliniken, die Abtreibungen durchführen, Werbespots im Radio und im Fernsehen schalten dürfen.

Bislang war dies nur Wohlfahrtsverbänden erlaubt, die mit ihren Diensten keinen Profit machen. Die einzige bislang ausgestrahlte Reklame stammte von dem Anbieter Marie Stopes International und hatte zahlreiche Beschwerden hervorgerufen.

Die «Gesellschaft zum Schutz ungeborener Kinder» warnte vor einer «Vergiftung» der britischen Kultur. Der Wohlfahrtsverband «Care» erklärte, die Erlaubnis, im Fernsehen für Abtreibungen werben zu dürfen als sei es Zahnpasta, sage viel über die Werte der Konsumkultur und die gesellschaftliche Einstellung zum Leben aus.
Der Geschäftsführer der «Christian Medical Fellowship», Peter Saunders, betonte, die Durchführung einer Abtreibung sei ein zutiefst traumatisches Erlebnis, das zu medizinischen und physiologischen Komplikationen führen könne. Ein «30-Sekunden-Werbespot» sei nicht der richtige Ort, um über dieses medizinische Verfahren zu diskutieren oder dafür zu werben.